13.08.2019 - Hansa Rostock/VfB Stuttgart

Choreografie mit Pyro & T-Shirts im ganzen Ostseestadion


Mit einer Choreografie auf der Südtribüne und Fähnchen im gesamten Ostseestadion außerhalb des Gästeblocks wurde gestern in Rostock der 20. Geburtstag der Gruppe Wolgastä gefeiert. „Wolgastä Multikriminell seit 1999 - Außer Rand und Band, für Verein und Vaterland“, lautete das Motto dieser Aktion.

Bei der Choreografie wurde das Logo der Gruppe, deren Mitglieder teilweise auch zu Länderspielen fahren, auf einer runden Fahne am Dach der Südtribüne hochgezogen. Dazu wurden im Ostseestadion blaue und weiße Fähnchen geschwenkt. Auf der Südtribüne wurde die Choreografie zudem noch mit Pyrotechnik untermalt. Über die Stadionlautsprecher lief während der Aktion „Auf gute Freunde“ von den Böhsen Onkelz. Werder Bremen stellte zuletzt den Verkauf von Schals von Atlas Delmenhorst ein, weil darauf ebenfalls ein „Auf gute Freunde“-Schriftzug zu sehen war, der Werder-Fans wegen des Bezugs zu den Böhsen Onkelz bitte aufstieß (Faszination Fankurve berichtete).

Wolgast ist ein Ort in Vorpommern, der 130 Kilometer von Rostock entfernt und nahe der polnischen Grenze liegt. Der Ort gilt schon seit Jahren als Hansa-Hochburg. Die Fans aus Wolgast haben innerhalb der Rostocker Fanszene schon lange den Ruf der „kranken“ Fraktion. Da beim norddeutschen Akzent „er“ wie „ä“ ausgesprochen wird, entstand bald der Name Wolgastä (Faszination Fankurve berichtete).


Fast alle Hansa-Fans im mit 24.000 Zuschauern ausverkauften Ostseestadion trugen gestern weiße T-Shirts, die von der Fanszene entworfen und vom Verein zum Preis von zehn Euro verkauft wurden. 20.000 Expemplare der Shirts, auf denen ein alter Flutlichtmast abgebildet war, wurden extra für das gestrige Pokalspiel produziert. Mit der Aktion sollte Zusammenhalt symbolisiert und Gelder für den Erhalt der alten Flutlichtmasten des Ostseestadions generiert werden (Faszination Fankurve berichtete).


Im weiteren Spielverlauf brannten auf der Südtribüne immer mal wieder Bengalische Fackeln und Rauch. Die Suptras packten für das gestrige Pokalspiel wieder ihre große Ultras-Zaunfahne vor der Südtribüne aus, weil dort wegen der fehlenden Werbebanden im Pokal mehr Platz vorhanden ist. Auf der gegenüberliegenden Nordtribüne wurde in ähnlicher Größe die bereits bekannte „Nein zum SOG-MV“-Botschaft gegen das neue Polizeigesetz in Mecklenburg-Vorpommern angebracht. Mit einem „Ob BaWü oder MeckPomm Polizeigesetz stoppen!“-Banner hatten auch die Stuttgarter Ultràgruppen Commando Cannstatt, Schwabensturm und Schwaben Kompanie eine Botschaft zu diesem Thema mit im Gepäck an die Ostsee gebracht.


In der Nordost-Ecke des Ostseestadions waren gestern ebenfalls wieder Tifo-Materialien zu sehen. Hier machen sich seit Februar 2019 Hansa-Fans breit, die die Südtribüne verlassen haben (Faszinaton Fankurve berichtete). Gestern wurden dort mit Spruchbändern, auf denen „20 Jahre außer Rand und Band - Heute reichen wir die Hand - Alles Gute Wolgastä“ geschrieben stand, der Gruppe Wolgastä ebenfalls zum runden Geburtstag gratuliert.


Die Gäste aus Baden-Württemberg gewannen die umkämpfte Partie im Ostseestadion mit 1:0. Das einzige Tor des Abends erzielte Al Ghaddioui in der 19. Spielminute. Der Drittligist spielte bis zum Ende der Pokalpartie mit, schaffte den Ausgleich aber nicht mehr. (Faszination Fankurve, 13.08.2019)