25.10.2019 - Eintracht Frankfurt

Choreografie zu 20 Jahren Droogs Frankfurt


In der Nordwestkurve war beim gestrigen Europa League-Heimspiel erneut eine Choreografie zu sehen. Seit der vergangenen Saison ist es fast schon zur Tradition geworden, dass die Europapokal-Heimspiele im Waldstadion mit Choreografien eingeleitet werden. Dieses Mal gab es eine Choreografie zu 20 Jahren Droogs Frankfurt.

„20 Jahre Seit' an Seit'“, lautete das Motto der Aktion, bei der eine Blockfahne mit dem Adler-Logo zu sehen war, das die Ultràgruppe Droogs rund um das eigene Jubiläum benutzte. Die große Party zu diesem runden Geburtstag stieg schon vor Monaten, nun wurde auch im Stadion mit einer Choreografie gefeiert.


Zwischen Ober- und Unterrang waren bei der Choreografie mehrere Zahnräder zu sehen, auf denen Logos von den Vereinen und Ultràgruppen abgebildet waren, mit denen Frankfurter Ultras enge Freundschaften pflegen, also zu Chemie Leipzig, Atalanta Bergamo, Wacker Innsbruck und Waldhof Mannheim. Auf der anderen Seite waren in den Zahnrändern die Logos von Eintracht Frankfurt, den Droogs selbst sowie den Ultras Frankfurt zu sehen. Die Droogs wurden im Jahr 1999 gegründet, gingen aus dem Fanclub Bombeleescher Wiesbaden hervor und haben sich von Anfang an dem Ultràgedanken verschrieben. Bis heute sind die Droogs Teil der Frankfurter Ultràszene. Neben den regelmäßigen „Cine Rebelde“-Filmvorführungen ist die Gruppe auch für ihr Engagement gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit bekannt.


Im Hintergrund der Choreografie wurden zunächst schwarze und weiße Fahnen getrennt voneineander geschwenkt, so dass sich ein Muster ergab. Anschließend wechselten die einfarbigen Fahnen auf schwarz-weiße Karo-Fahnen. Auf dem Rasen ging die Eintracht Mitte der ersten Halbzeit durch ein Tor von Abraham in Führung und erhöhte Mitte der zweiten Halbzeit durch einen Treffer von Hinteregger auf 2:0. In der 82. Minute gelang den Gästen aus Lüttich durch ein Tor von Amallah noch der Anschlusstreffer. Die Ultras Frankfurt präsentierten zudem noch ein „UEFA Mafia“-Plakat und zeigten damit, was sie von der UEFA-Strafe, die die Eintracht-Fans von den Auswärtsspielen in Lüttich und bei Arsenal ausschließen soll, halten.


Im Vorfeld des Spiels riefen das Ultras Inferno von Standard Lüttich eigentlich einen Treffpunkt am Frankfurter Römer aus. Doch die Polizei erwirkte ein Aufenthalts- und Betretungsverbot für Gästefans am Römerberg, weshalb dieser ausgerufene Treffpunkt wieder abgesagt wurde und sich die Standard Lüttich-Fans an einem Irish Pub vorm Frankfurter Hauptbahnhof trafen (Faszination Fankurve berichtete). Von dort wurden die Gästefans unter Polizeibegleitung zum Waldstadion gebracht. Im Gästeblock hing ein Banner von Ultrà Sankt Pauli über der Zaunfahne vom Ultras Inferno. Beide Gruppen pflegen seit zehn Jahren eine enge Fanfreundschaft. Unter Lütticher Fans kam es innerhalb des Gästeblocks dann noch kurz zu eine Meinungsverschiedenheit mit kleineren Tumulten.


Für einen Bus mit 38 Standard Lüttich-Fans endete die Anreise nach Deutschland bereits kurz hinter der belgisch-deutschen Grenze. In Aachen-Brand zog die Bundespolizei 14 Reisebusse mit belgischen Fans raus, um 835 Personen zu kontrollieren. Dabei sollen laut Polizeiangaben 21 Bengalische Fackeln, 16 Knallkörper und etwas Rauchpulver gefunden worden sein. Zudem beschlagnahmten die Beamten, die von belgischen Polizisten unterstützt wurden, geringe Mengen Betäubungsmittel, gefährliche Gegenstände und Sturmhauben. Die 38 Insassen eines Busses, in dem Pyrotechnik gefunden wurde, durften nicht weiter nach Frankfurt reisen. Einzelnen Personen konnten die pyrotechnischen Artikel nicht zugeordnet werden, weshalb eine Kollektivstrafe in Form von Betretungsverboten für Frankfurt verhängt wurden. (Faszination Fankurve, 25.10.2019)

Fanfotos Eintracht Frankfurt




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