Choreoklausel beim 1. FC Köln wieder abgeschafft

Am 16. Dezember 2016 gab es anlässlich des 20. Geburtstags der Wilden Horde die letzte große Choreografie im Müngersdorfer Stadion zu sehen. Nachdem es bei der Durchführung der Aktion zu Abweichungen gegenüber der Anmeldung kam, wurde beim 1. FC Köln die sogenannte „Choreoklausel“ eingeführt.

Diese Klausel sah vor, dass eine Person haften soll, falls es zwischen angemeldeter sowie durchgeführter Choreografie zu Abweichungen kommen sollte und deswegen eine DFB-Strafe ausgesprochen würde. In einem Statement der Kölner Ultras aus dem Mai 2018 wurde nochmal öffentlich erklärt, dass es im Müngersdorfer Stadion keine Choreografien mehr zu sehen gibt, solange diese Klausel Bestand hat. Nun wurde die Klausel nach Prüfung durch Vorstand und Geschäftsführung des 1. FC Köln gekippt und der Weg für große Choreografien ist wieder frei.

Grundlage für die Abschaffung der sogenannten Choreoklausel war auch ein externes Rechtsgutachten, das zu dem Schluss kam, dass die bisherige Klausel nicht erforderlich sei. „Der Verzicht auf die Klausel bedeutet nicht, dass Choreografien nicht mehr genehmigt werden müssten. Im Gegenteil gilt nach wie vor der übliche Anmeldeprozess. Eine Choreografie muss sich im Rahmen der Stadionordnung, der Gesetze und behördlichen Vorgaben sowie der Werte des 1. FC Köln bewegen. Bei Verstößen tragen die Verursacher die Konsequenzen“, erklärte Dr. Carsten Wettich, Vizepräsident des 1. FC Köln, dazu.

Beim Heimspiel des 1. FC Köln gegen den 1. FSV Mainz 05 soll am Samstag eigentlich wieder eine Choreografie zu sehen sein. Der Fanclub Cologne Power East Belgium hat anlässlich des eigenen 20. Geburtstags eine Aktion vorbereitet. Ob die Aktion tatsächlich durchgeführt wird, bleibt abzuwarten, weil diese und weitere Bundesliga-Partien noch zu Geisterspielen werden könnten, um die weitere Ausbreitung von Corona zu minimieren (Faszination Fankurve berichtete). Während in Köln bald also wieder Choreografien zu sehen sein dürften, haben sich die Ultras von Borussia Mönchengladbach entschieden, keine Choreografien mehr im Borussia-Park zu zeigen, weil gegen Sottocultura Sanktionen verhängt wurden (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 09.03.2020)