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Beim heutigen Thüringen-Derby zwischen Carl Zeiss Jena und Rot-Weiß Erfurt war auf den Rängen wieder viel los. So zeigten beide Fanlager Choreografien und zündeten Pyro. In der zweiten Halbzeit betraten zudem Fans beider Vereine den Innenraum, es kam zu Ingewahrsamnahmen. FCC-Ultras verließen deshalb schon vor Abpfiff die Südkurve.
Die Carl Zeiss Jena-Fans zeigten vor Anpfiff eine zweiteilige Choreografie, die sowohl über die Südkurve, als auch über Teile der Haupttribüne ging. Zwischen diesen beiden Bereichen war die Aktion der RWE-Fans zu sehen.
Als die Musik der Stadionboxen zum Guns N' Roses-Song „Paradise City“ (eine Anspielung auf den Paradies-Park, auf den man in Jena so stolz ist) wechselte, wandelte sich auch die Choreografie. Auf der Haupttribüne wurde die Blockfahne heruntergelassen und ein blau-gelb-weißes Zettelmuster kam zum Vorschein. In der Südkurve wechselte das „Rest In Hell“-Motto zu einem „And Now We Yell“ (Und jetzt schreien wir)-Motiv. Die Farben wechselten dabei von schwarz zu blau-gelb-weiß und Konfetti, Fahnen und Pyrotechnik ergaben ein farbenfrohes Bild in der Südkurve.
Die Choreografie der Rot-Weiß Erfurt-Fans hatte die „Der Herr ist mein Hirte“-Predigt zum Thema. Dabei wurde das leicht abgeänderte Zitat „Im finsteren Tal - Fürchte kein Unglück - Denn wir sind bei dir“ als Spruchband verwendet. Zudem trugen die mitgereisten RWE-Fans rote und weiße Plastikponchos, die ein Streifenmuster ergaben. Im gleichen Muster wurden dazu rote und weiße Bengalische Fackeln entzündet. RWE-Fans schossen zudem Raketen ab, die teilweise in Blöcken der FCC-Fans landeten. Ultras von Rot-Weiß Erfurt, die nicht ins Ernst-Abbe-Sportfeld durften, verfolgten das Drittligaspiel vom angrenzenden Kernberge aus, von wo man einen guten Blick ins Stadion hat und zündeten dort Pyrotechnik.
Als in der 2. Halbzeit erneut Pyrotechnik aus dem Gästeblock in die Südkurve abgeschossen wurde, betraten FCC-Fans vereinzelt den Innenraum, nachdem FCC-Fans von der Pyrotechnik aus dem Gästeblock getroffen worden sein sollen. Polizisten gingen gegen die FCC-Fans im Innenraum vor und nahmen dabei laut eigenen Angaben vier FCC-Fans in Gewahrsam. Auch RWE-Fans betraten vereinzelt den Innenraum, gelangten aber zurück in den Block, ohne von der Polizei festgenommen zu werden.
Als FCC-Fans vor der Südkurve von der Polizei mitgenommen wurde, solidarisierten sich weitere FCC-Fans, so dass Gegenstände auf die Beamten geflogen sein sollen. Noch vor Abpfiff verließen Ultras von Carl Zeiss Jena nach den Ingewahrsamnahmen die Südkurve. Die Zaunfahnen und weiteres Material wurde eingepackt, um sich mit den Festgenommenen zu solidarisieren. Unter den festgenommen Personen sollen auch wichtige Personen der Fanszene von Carl Zeiss Jena gewesen sein, was die Frustration der FCC-Fans erklären würde.
Auf dem Rasen konnte Carl Zeiss Jena das Derby durch ein Tor in der Nachspielzeit durch Dietz mit 1:0 gewinnen. Die Südkurve hatten einige FCC-Fans wegen des umstrittenen Polizeieinsatzes da schon verlassen. Das Ernst-Abbe-Sportfeld war mit 9.650 Zuschauern ausverkauft. Rot-Weiß Erfurt hat nach der Niederlage in Jena mittlerweile neun Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz. Der Klassenerhalt der Thüringer wird somit immer unwahrscheinlicher. (Faszination Fankurve, 25.02.2018)