06.05.2019 - Freiburg/Düsseldorf

Choreos, keine Passabgabe auf Toilette & Auseinandersetzung


Als der SC Freiburg gestern die Fortuna aus Düsseldorf im heimischen Dreisamstadion empfing, waren sowohl im Gästeblock, als auch auf der Osttribüne Choreografien zu sehen. Auf die Pflicht zur Abgabe eines Ausweises für Fortuna-Fans, die auf Toilette wollten, verzichtete Fortuna letztlich doch. Nach dem Spiel kam es noch zu einer kleineren Auseinandersetzung.

Im Vorfeld des Spiels machte Fortuna Düsseldorf öffentlich, dass Fans bei eigenen Ordnern im Gästeblock in Freiburg die Lichtbildausweise hinterlegen müssen, um die Toilette besuchen zu dürfen (Faszination Fankurve berichtete). Dadurch wollte der Verein Sachbeschädigungen verhindern. Noch vor dem Spiel kündigte die Fortuna dann jedoch an, auf diese Maßnahme zu verzichten, nachdem auch der Supporters Club Düsseldorf Kritik an der geplanten Maßnahme äußerte. Dennoch wurden Ordner an den Toiletten eingesetzt, um Sachbeschädigungen zu verhindern. Auf der Nordtribüne Freiburg kritisierten Fans des SC Freiburg die ursprünglichen Pläne der Fortuna mit einem „Perso zum Pissen? Euch hat man doch ins Hirn gesch...“-Spruchband.


Im Gästeblock war zum Einlaufen der Teams eine Choreografie zu sehen, mit der der gestrige 124. Geburtstag von Fortuna Düsseldorf gefeiert wurde. „Als Deutscher Meister wurden wir geboren - In Basel das Finale knapp verloren - 5. Mai 1895“, stand dabei auf den Bannern im Gästebereich geschrieben. Im Oberrang wurden dazu Fahnen geschwenkt und im Unterrang zahlreiche F95-Logos hochgehalten. Die Fortuna wurde am 05. Mai 1895 als Turnverein Flingern 1895 gegründet. Der Spruch der Choreografie spielte auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Jahr 1933 sowie auf die 4:3 Niederlage nach Verlängerung gegen den FC Barcelona im Finale des Europapokals am 16. Mai 1979 in Basel an.


Auf der Osttribüne zeigten SC Freiburg-Fans zur gleichen Zeit eine Choreografie, die unter dem Motto „Wir stehen für Respekt - Fairness – Solidarität“ stand. Mit roten und weißen Zetteln wurde dabei die Abkürzung „e.V.“, die für „eingetragener Verein“ steht, abgebildet. Anders als die meisten Bundesligisten ist auch die Profimannschaft des SC Freiburg bis heute als eingetragener Verein organisiert. Diese Aktion wurde vom Füchseclub organisiert, in dem beim SC Freiburg Kinder organisiert sind.


24.000 Zuschauer im Dreisamstadion sahen gestern, wie die Breisgauer durch einen von Grifo verwandelten Foulelfmeter in der neunten Minute in Führung gingen. Kownacki erzielte nach einer guten halben Stunde den Ausgleich für die Rheinländer. In der zweiten Halbzeit flog der Freiburger Haberer vom Platz, Tore fielen nicht mehr.

Bei der Abreise der Zuschauer soll es noch zu einer kleineren Auseinandersetzung zwischen Fans beider Lager gekommen sein. Auf der Schwarzwaldstraße sollen kleine Teile beider Fanlager aneinandergeraten sein und sich dabei teilweise verletzt haben. Die Polizei nahm noch vor Ort sieben Personen fest, die der Freiburger Ultràszene zugerechnet werden. Auf der Autobahn 5 wurde zudem nach beteiligten Fortuna-Fans gefahndet. Hier vermeldete die Polizei später ebenfalls sieben Festnahmen. „Die Düsseldorfer verließen dazu auf Höhe der Araltankstelle in der Schwarzwaldstraße beim Ballhaus einen 9-Sitzer Bus und es kam sofort zu einer Schlägerei mit Freiburger Ultras. Mehrere Beteiligte wurden dabei verletzt und mussten teilweise vom Rettungsdienst versorgt werden. Insgesamt wurden 7 Freiburger Ultras noch am Tatort und nach einer erfolgreichen Fahndung auch 7 flüchtende Düsseldorfer Ultras auf der BAB A 5 vorläufig festgenommen“, teilte die Polizei Freiburg dazu mit. (Faszination Fankurve, 06.05.2019)