18.01.2017 - SCF/FCB

Corrillo Ultras kritisieren FC Bayern München AG


Am Freitagabend wird die Winterpause der 1. Bundesliga mit dem Auftaktspiel SC Freiburg gegen den FC Bayern München beendet. Die Corrillo Ultras vom SC Freiburg nehmen das Aufeinandertreffen zum Anlass, die Entwicklungen bei der FC Bayern München AG zu kritisieren.

Die Ultras des SC Freiburg kritisieren die Entwicklungen im europäischen Spitzenfußball und hier vor allem bei sogenannten „Global Super Clubs“, zu denen neben dem FC Bayern acht weitere europäische Spitzenclubs zählen. Die „Global Super Clubs“ konnten ihre Einnahmen nach Angaben der Corrillo Ultras in den vergangenen sechs Jahren um 148 Prozent steigern, während die Einnahmen der restlichen Clubs im gleichen Zeitraum nur um 17 Prozent gestiegen sein sollen. Der FC Bayern würde somit in Deutschland uneinholbar. Kritisiert wird zudem, dass sich der FC Bayern Vorstandsvorsitzende, Karl-Heinz Rummenige, als Vorsitzender der Europäischen Clubvereinigung ECA für eine Champions League-Reform stark gemacht hat, die den Topclubs weitere Mehreinnahmen bringen soll. Auch an der Internationalisierung des FC Bayern lassen die Corrillo Ultras kein gutes Haar und kritisieren das Trainingslager des FC Bayern in Katar wegen der dortigen Menschenrechtslage, aber auch die Fokussierung auf Märkte in Asien und den USA. Der FC Bayern sei vor allem auf Wachstum und Gewinnmaximierung ausgelegt. Wenn es nach den Ultras des SC Freiburg geht, sollen die Entwicklungen beim FC Bayern München nicht zum Vorbild für andere Bundesligisten werden.

„Was für eine Rolle spielt der FC Bayern nun in der Bundesliga? Als Marktführer gibt er die Trends & Richtung vor. Wer in der Bundesliga mithalten will, muss den Weg des Wachstums mitgehen. Es ist die Dynamik des Wettbewerbs – jeder will nur mithalten. Ein verzweifeltes Hinterherlaufen hinter einem uneinholbaren FCB. Doch der Fußball muss aufpassen, dass er dabei nicht über das Ziel hinausschießt und seine Seele verliert. Football Leaks hat aufgedeckt, wie schmutzig es in Teilen des Fußballgeschäftes zugeht. Diese Entwicklung gilt es nicht nur aufzuhalten, sie muss zurückgedreht werden. Doch es ist nicht einfach, den Weg des FC Bayern nicht mitzugehen. Wer sich dagegen entscheidet, verzichtet in der Regel auch auf zusätzliches Geld, was wiederum einen Wettbewerbsnachteil bedeutet. Wir brauchen daher endlich mehr Diskussionen über Grenzen des Wachstums im Fußball; Diskussionen über die Rolle, den Zweck und die Verantwortung von Profivereinen. Zeit auch für den Sport-Club Freiburg, aktiv zu werden und diese Diskussionen anzustoßen“, heißt es im Statement der Corrillo Ultras. (Faszination Fankurve, 18.01.2017)