09.12.2014 - Ultras

Crystal Meth in der Ultrà- & Hooliganszene


Auf der Fanbeauftragten Vollversammlung in der vergangenen Woche in Köln hielt der Suchtmediziner Dr.Haertel-Petri einen Vortrag über die Droge Crystal Meth, die sich in der Ultrà- und Hooliganszene in Deutschland einer immer größeren Beliebtheit erfreuen soll.

Der Suchmediziner Dr. Roland Haertel-Petri, der auf der Fanbeauftragtenversammlung sprach, sagte gegenüber der Welt: „Alkohol ist und bleibt zwar das Hauptproblem in der Fanszene, aber auch der Crystal-Konsum vor Bundesligaspielen ist alles andere als ein Einzelfall. Die DFL weiß das und geht dieses Problem jetzt endlich an.“

Spruchbänder in den Fankurven zeigen, dass die Droge Thema bei den Ultras ist. "Ey Nürnberg: Kein Geld für Kokain? Oder warum den billigen Dreck aus Tschechien ziehen?", zeigten die Desperados Dortmund beim Spiel gegen den 1. FC Nürnberg in der vergangenen Saison. Die Buchstaben „BDA“, die für die Nürnberger Ultras der Banda di Amici stehen, wurden dabei farblich hervorgehoben.

Meth wird hauptsächlich in Tschechien hergestellt und verbreitet sich deshalb in Ostdeutschland und Bayern besonders stark. Die Droge soll besonders schnell abhängig machen und bei regelmäßigem Konsum den Körper zu Grunde richten. In Tschechien werden zwei Gramm Crystal schon für unter 50 Euro angeboten.

Auch beim Hin- und Rückspiel des 1. FC Köln gegen Dynamo Dresden gab es in de vergangenen Saison Anspielungen beider Ultàszenen auf die Droge Crystal Meth. So zeigten die Ultras Dynamo im Hinspiel ein Spruchband mit der Aufschrift „Don’t meth with Cologne??? Wir rotzen euch weg!!!“. Die Boyz Köln antworteten im Rückspiel mit „Legt die Methlatte nicht zu hoch ihr Rotznasen“.

Laut Härtel-Petri pusht die Droge die Konsumenten auf, enthemmt sie und lässt sie somit leichter Gewalt ausüben, was die gesteigerte Beliebtheit in der Hooligan- und Ultràszene erklären könnte. Außerdem soll die Wirkung von Alkohol bei Fans nach Einnahme der Droge nicht mehr so deutlich spürbar sein. Härtel-Petri selbst soll schon mehrere Suchtkranke aus der Fußballfanszene behandelt haben. (Faszination Fankurve, 09.12.2014)






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