DFB hebt 46 Stadionverbote von KSC-Ultras auf

Im November 2016 wurden alle 48 Insassen eines Karlsruher Ultrà-Busses vom DFB mit einem bundesweit gültigen Stadionverbot belegt, nachdem es im September 2016 auf einem Parkplatz zu einem Übergriff auf Dynamo Dresden Fans kam (Faszination Fankurve berichtete).

Nun hat der DFB auf Nachfrage von Faszination Fankurve bestätigt, dass 46 der 48 ausgesprochenen Stadionverbote wieder aufgehoben wurden, da die Staatsanwaltschaft die 46 KSC-Fans nicht mehr als Beschuldigte führt. „Wenn die Staatsanwaltschaft im weiteren Verlauf der Ermittlungen das Verfahren gegen bestimmte Personen einstellt, werden für diese das Stadionverbot auch wieder aufgehoben. Genau dies ist nun geschehen. 46 der 48 ausgesprochenen bundesweit wirksamen Stadionverbote wurden ausgesetzt, da 46 Personen bei der Staatsanwaltschaft derzeit nicht als Beschuldigte geführt werden“, heißt es in der Erklärung, die der DFB gegenüber Faszination Fankurve abgegeben hat.

An dem Übergriff auf die Dynamo Dresden Fans sollen laut Polizeiangaben etwa 20 Fans des Karlsruher SC beteiligt gewesen sein, die sich mit dem Bus auf dem Weg zum Auswärtsspiel in Hannover befanden (Faszination Fankurve berichtete). Der DFB entschied damals Stadionverbote gegen alle 48 Personen auszusprechen und begründet dies heute wie folgt: „Grundsätzlich kann ein Stadionverbot ausgesprochen werden, wenn ein Ermittlungsverfahren gegen die entsprechende Person durch die Staatsanwaltschaft eingeleitet wurde. Das traf in diesem Fall auf alle 48 Personen zu, die sich damals im Bus befanden. Außerdem wurde der Bus vom Tatort bis zur Landesgrenze von Baden-Württemberg von der Polizei begleitet, was gleichzusetzen ist mit einer Ingewahrsamnahme, die ebenfalls ausreichend ist, um ein Stadionverbot auszusprechen. Des Weiteren ist hier der präventive Charakter von Stadionverboten hervorzuheben, weshalb diese möglichst kurzfristig nach Bekanntwerden, dass die Staatsanwaltschaft ermittelt, ausgesprochen werden sollen.“

In den vergangenen Wochen waren bei Heim- und Auswärtsspielen zahlreiche Fahnen und Plakate mit Aufschriften, wie „Sektion Stadionverbot“ oder „Gegen Kollektivstrafen“ von verschiedenen Karlsruher Ultràgruppen zu sehen, die damit vor allem gegen die vom DFB ausgesprochenen Stadionverbote protestierten. Befreundete Fanszenen aus Graz und Berlin machten den von Stadionverbot betroffenen KSC-Ultras zudem via Spruchbändern Mut. Jetzt können sich fast alle betroffenen Personen über die Aufhebung ihres Stadionverbots freuen. (Faszination Fankurve, 01.02.2017)