Der DFB hat laut Informationen des WDR etwa 50 bundesweit gültige Stadionverbote gegen Fans des 1. FC Köln ausgesprochen. Der WDR beruft sich dabei auf Informationen aus Sicherheitskreisen. Die Stadionverbote seien für zwei verschiedene Vorfälle ausgesprochen worden.
Zum einen nahm die Polizei nach dem Auswärtsspiel des 1. FC Köln bei Borussia Dortmund Anfang April die Personalien von Kölner-Fans auf, denen vorgeworfen wurde, am Bahnhof in Pulheim-Stommeln auf die Zugdurchreise Mönchengladbacher-Fans gewartet zu haben, die vom Auswärtsspiel in Mainz kamen. Zum anderen wurden im März 2017 die Personalien von Kölner Ultras aufgenommen, die am Flughafen in Weeze am Niederrhein andere Kölner Ultras abgeholt haben sollen, als Ultras von Schalke 04 gleichzeitig am Flughafen waren. In beiden Fällen kam es zu keinerlei Aufeinandertreffen verfeindeter Fangruppen und zu keinerlei Körperverletzungen.
Der DFB spricht Stadionverbote vor allem bei Vorfällen aus, die auf Anreisewegen oder weit abseits des Spieltags passieren, da die Bundesligavereine in diesen Fällen nicht zuständig sind. Der DFB versteht Stadionverbote als Präventivmittel, die auch ohne eine Verurteilung durch ein Gericht ausgesprochen werden können. Aktive Fans kritisieren die Stadionverbotsvergabepraxis seit Jahren. Immer wieder sind von Stadionverboten, die für viele aktive Fans einen schweren Eingriff in ihr Leben darstellen, Personen betroffen, die sich nichts haben zu Schulden kommen lassen. Anfang 2017 musste der DFB beispielsweise 46 Stadionverbote, die gegen Fans des Karlsruher SC ausgesprochen waren, aufheben, weil die KSC-Fans von der Staatsanwaltschaft nicht mehr als beschuldigte Personen geführt wurden. Bei Aussprache von Stadionverboten mit unter einem Jahr Laufzeit haben Fans selten eine Möglichkeit die Einstellung eines Verfahrens und damit das Ende des Stadionverbots zu erwirken, weil die Stadionverbote nach Abschluss der Ermittlungen bzw. nach Gerichtsprozessen bereits ausgelaufen sind.
Der 1. FC Köln sprach kürzlich erst 64 Stadionverbote gegen eigene Fans aus. Diese Stadionverbote basierten vor allem auf Pyro- und Vermummungsaktionen beim Heimspiel der 2. Mannschaft gegen Rot-Weiss Essen (Faszination Fankurve berichtete) und auf Vorfällen beim Heimspiel gegen Hoffenheim. Laut Angaben des Senders sollen aktuell knapp 200 Fans des 1. FC Köln mit Stadionverboten belegt worden sein. (Faszination Fankurve, 02.08.2017)
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