Das Inferno Cottbus hat sich aufgelöst

Nachdem die Potsdamer Neuesten Nachrichten und der RBB gestern gemeinsame Recherchen zu rechten Strukturen in der Fanszene von Energie Cottbus veröffentlichten und Zusammenhänge mit Inferno Cottbus herstellten, gab das Inferno Cottbus heute die eigene Auflösung bekannt.

„Wir sind fertig mit dieser verschwörerischen Apparatur der Hetzerei. Keinen Tag länger sind wir der Sündenbock für das Versagen Dritter. Der Punkt der Lüge ist erreicht, an dem wir uns entgegenstellen, uns selbst zu Wort melden. Ein letztes Mal. Der Name 'Inferno Cottbus' ist für alle Zeit untrennbar mit der Fanszene des FC Energie verknüpft. Jene Fanszene, die wir in Trümmern liegend nun hinterlassen. Inferno Cottbus 1999 gibt mit dem heutigen Tag seine Auflösung bekannt. In Cottbus verwurzelt, mit Energie verbunden“, heißt es in der Auflösungserklärung, die das Inferno Cottbus heute veröffentlicht hat.

Damit löst sich die Gruppe auf, die sich vor 18 Jahren gründete und schon seit Jahren mit einem Erscheinungsverbot für das Cottbuser Stadion der Freundschaft belegt war. Der FC Energie Cottbus machte das Inferno Cottbus und den Nachwuchs von der Unbequemen Jugend zuletzt für die Vorfälle beim Brandenburg-Derby bei Babelsberg 03 verantwortlich und kündigte lebenslange Hausverbote an (Faszination Fankurve berichtete). „Achtzehn Jahre für Energie Cottbus durch Deutschland und Europa - mit Leib und Seele, stets ohne Kompromisse. Demgegenüber stehend: achtzehn Jahre Verbot, Verrat, Verleumdung. Ein obszönes Spruchband? Ein Bengalo auf dem Feld? Eine Schmiererei im Hinterland Teltow-Flämings? Oder doch ein seidener Faden als Verbindung in Politmilieus? Das Prädikat 'Inferno Cottbus' war stets schnell, nein, sofort vergeben“, heißt es in der Auflösungserklärung des Inferno Cottbus. (Faszination Fankurve, 10.05.2017)