20.02.2016 - 1. FC Köln

Das war die Kölner Demo in Mönchengladbach


Rund 700 Ultras und Fans des 1. FC Köln demonstrierten heute ab 11 Uhr für etwa 1,5 Stunden in Mönchengladbach Rheydt für den Erhalt der Fankultur. Die Kölner Fans sprachen sich gegen personalisierte Tickets und gegen ein reduziertes Gästekontingent aus.

Kurz vor Ankunft des Zuges aus Köln, mit dem die Demonstrierenden an den Niederrhein reisten, soll es etwa 100 Mönchengladbacher Fans gelungen sein, mit einreisenden Zügen den Bahnhof in Rheydt zu erreichen. Einzelpersonen versuchten dabei auf die Gleise zu gelangen. Bevor die Kölner Fans den Bahnhof erreichten, wurden die Mönchengladbacher jedoch schon vom Ort des Geschehens entfernt. Der Zug aus Köln wurde aus diesem Grund einen Halt vor Rheydt für mehrere Minuten gestoppt. Als die Kölner im Zielbahnhof einliefen, schallte noch ein letzter Mönchengladbacher Fangesang vom Bahnhofsvorplatz, zu Sichtkontakt beider Fanlager kam es jedoch nicht.

Gegen 11 Uhr setzte sich die Kölner Fandemo in Bewegung. Hinter einem „Zum Erhalt der Fankultur“ Banner, mehreren Sprechblasen, einer Trommel und roten Regenschirmen ging es in Richtung Rheydter Innenstadt. Die Polizei begleitete die Demonstration mit zahlreichen Beamten. Teilweise gingen drei Reihen behelmter Polizisten neben den Demonstranten.

In der Innenstadt zog die Demonstration die Aufmerksamkeit der Anwohner, Einkaufenden und einzelner Mönchengladbach Fans auf sich. Hinter einem Wasserwerfer pöbelten einzelne Fans der Fohlenelf in Richtung der Demonstranten, die von den Kölnern jedoch gar nicht bemerkt wurden.


Video der Fandemonstration in Mönchengladbach Rheydt:

Die Demo zog bis zum Platz der Harmonie, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Ein Vorsänger der Südkurve erklärte nochmal allen Teilnehmern und allen Anwohnern, warum die Kölner Fanszene heute ausgerechnet in Mönchengladbach auf die Straße gegangen ist. Genauso wie in einer weiteren Rede wurde das Strafensystem des DFB-Sportgerichts kritisiert, dass für das reduzierte Gästekontingent verantwortlich sei. Der Südkurven Vorsänger wiederholte nochmals, dass die Stadien in Deutschland sicher seien und bedankte sich später bei allen Teilnehmern, die während der gesamten Zeit friedlich demonstrierten. Anschließend wurde die Demonstration am Platz der Harmonie offiziell beendet. Die Fahnen und Sprechblasen wurden eingepackt und unter Polizeibegleitung ging es zurück zum Rheydter Bahnhof, nicht jedoch ohne noch das ein oder andere Lied gegen Rivalen aus Mönchengladbach zu singen.

Fast alle Demonstranten bestiegen um 12:44 Uhr eine Regionalbahn in Richtung Domstadt und verließen Mönchengladbach noch weit vor Anpfiff der heutigen Bundesligapartie. Im Gästeblock in Mönchengladbach werden nur knapp 1.000 Gästefans erwartet. Die in der Südkurve 1. FC Köln organisierten Gruppen werden nicht darunter sein. Sie besuchten gestern Nachmittag bereits das Abschlusstraining am Geißbockheim und erklärten der Mannschaft dort nochmal den Hintergrund ihres Fernbleibens. Trotzdem stünde man voll hinter der Mannschaft, mit der man sich stärker als in allen vorherigen Saison identifiziere, sagte der Kölner Vorsänger.

Ein anwesender Polizist erklärte seinem Kollegen, dass die Demonstration friedlicher verlaufen sei, als jede Polit-Demonstration. Damit habe er vorher nicht gerechnet. Der Aufwand, der von der Polizei heute dafür betrieben wurde, dürfte dem Aufwand bei einem Derby mit einem Gästekontingent in Höhe von zehn statt den heutigen fünf Prozent in nichts nachstehen. Wasserwerfer, Hubschrauber und eine Pferdestaffel wurden eingesetzt, um die Fanlager zu trennen. Schließlich zog seit Auszug von Borussia Mönchengladbach aus dem Bökelberg nicht mehr eine so große Ansammlung Kölner Fans durch Mönchengladbach. Die Fotos der Demonstrantion gibt es oben in der Galerie. (Faszination Fankurve, 20.02.2016)

Fanfotos 1. FC Köln




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