Am Mittwochabend hat die italienische Regierung ein Dekret zur Verhinderung von Fußball-Gewalt verabschiedet. Es tritt ab sofort in Kraft. Wie erwartet werden einige Stadien bis auf weiteres nur Geisterspiele zu sehen bekommen.
Dieses Zuschauerverbot betrifft die Stadien, die die 2005 verabschiedeten Sicherheitsvorschriften bisher nicht oder nur unzureichend umgesetzt haben. Nach aktuellem Stand würden nur die Stadien in Palermo, Rom, Siena und das Olimpico in Turin den festgelegten Standards entsprechen. In sieben weiteren Stadien wird die Modernisierung in Kürze abgeschlossen sein. Bei vielen anderen Spielorten ist ein Ende der Umbauten in näherer Zukunft nicht in Sicht bzw. sie haben noch gar nicht begonnen.
Die Sperrung der Stadien ist nur einer von 13 Punkten des Anti-Gewalt-Maßnahmenpakets, das neben den Clubs vor allem die Tifosi mit Wiederaufnahme des Spielbetriebs am kommenden Wochenende zu spüren bekommen: Auswärtsfans werden keine Karten mehr erhalten, dazu wurden die Haft- und Geldstrafen für gewalttätige Fans drastisch erhöht. Wer beispielsweise einen Polizisten mit Hilfe von Gegenständen oder Feuerwerkskörpern attackiert, muss mit einer Gefängnisstrafe von fünf bis 15 Jahren rechnen. Außerdem möchte man Fans verstärkt sozial betreuen. Geht es nach dem Dekret werden zudem geschäftliche Kontakte zwischen Vereinen und Fangruppen – diese sind in Italien gang und gäbe - in Zukunft der Vergangenheit angehören.
Nach Auswertung der Bilder Überwachungskameras ist der am Freitag in Catania zu Tode gekommene Polizist nicht durch einen Feuerwerkskörper tödlich verletzt, sondern von einem aus der Wand gerissenen Waschbecken getroffen worden. Die Identifikation des mutmaßlichen Täters soll aufgrund einer Tätowierung erfolgen. Eine Reihe von Festnahmen, darunter einige Minderjährige, ist bereits erfolgt. (Faszination Fankurve, 8.2.2007)
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