„Red Bull? Ey voll die Seuche!“, lautete das Motto der heutigen Protestaktion von Leverkusener Ultras beim Heimspiel gegen Rasenballsport Leipzig, bei der „Tommy“ aus der Kult-Komödie „Voll normaaal“ zu sehen war. Doch der Protest gegen RB Leipzig stand heute nicht im Vordergrund.
Im Fokus der Fanszene von Bayer 04 Leverkusen war heute die von Nordkurve 12, den Ultras Leverkusen und der Bürgerinitiative „LEV muss leben!“ initiierten Demonstration, die sich gegen die Öffnung der Leverkusener Giftmülldeponie und für eine Untertunnelung des Rheins für die Autobahn 1 aussprach.
„Hier geht es aber um die Gesundheit von uns allen und um die Zukunft unserer Kinder! Es ist einer der wichtigsten Tage der Leverkusener Stadtgeschichte zum einen, aber auch einer der entscheidensten Tage im Leben eines jeden Einzelnen. Es geht um nicht weniger als die Frage, ob du dein Leben im Feinstaubmoloch oder in einer Stadt mit sauberer Luft verbringen wirst. Zeigt Leverkusen und der Welt, dass wir gegen die Öffnung der Deponie sind und für ein lebenswertes Leverkusen!“, hieß es vorab im Aufruf der Demonstration (Faszination Fankurve berichtete).
Etwa 3.000 Bürgerinnen und Bürger aus Leverkusen folgten dem Aufruf aus der Bürgerinitiative und der Fanszene und zogen in einem Demonstrationsmarsch von der Wacht am Rhein zur BayArena. Der Demonstrationszug ging dabei hinter einem „Gegen die Öffnung der Griftmülldeponie! Für ein lebenswertes Leverkusen“-Fronttransparent. Zudem wurden symbolische Giftfässer vor die Demo gefahren, die die Risiken verdeutlichen sollten, die eine Öffnung Giftmülldeponie Dhünnaue mit sich bringen könnte. Während die Leverkusener Fanszene eine Tunnellösung bevorzugen würde, scheint die Politik aktuell auf die sogenannte „Mega-Stelze“ und damit auf eine oberirdische Erweiterung der Autobahn zu setzen, für die die Giftmülldeponie geöffnet werden müsste.
Im Stadion machten die Ultras mit der bekannten „Turn- und Spielverein der Farbenfabriken vorm. Friedrich Bayer & Co. von 1904 - Gegründet auf Initiative der Belegschaft“-Fahne wieder auf den Unterschied zwischen Bayer Leverkusen und RB Leipzig aufmerksam. Wie schon beim letzten Aufeinandertreffen sollte damit verdeutlicht werden, dass Bayer Leverkusen 1904 von Bayer-Mitarbeiter gegründet wurde, die Sport treiben wollte, während RB Leipzig von Red Bull aus der Taufe gehoben wurde, um Marketing und Profisport zu betreiben. Auf dem Rasen trennte sich die Werkself und der deutsche Ableger des österreichischen Red Bull Konzerns 2:2 unentschieden. (Faszination Fankurve, 18.11.2017)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
