Demo angekündigt & Stimmungsboykott geht weiter

Die Fanszene von Hannover 96 traf sich gestern zum vierten Mal in der laufenden Saison. Auch dieses Mal wurde entschieden, den Stimmungsboykott fortzusetzen und damit für den Erhalt der 50+1-Regel zu demonstrieren. Doch zum Heimspiel gegen Mainz 05 soll sich die Art des Protests ändern.

So erklärten Hannover 96-Fans nach dem Treffen, das von Ultras Hannover und der Interessengemeinschaft Rote Kurve beworben wurde, dass für das Heimspiel am kommenden Samstag gegen Mainz 05 eine Kundgebung oder Demonstration in Hannover geplant werden soll. Zudem ist eine Podiumsdiskussion mit Vertretern von Hannover 96 angedacht.

Beim Heimspiel gegen Mainz 05 sollen Protestspruchbänder für 50+1 und gegen Martin Kind nicht mehr nur kurzzeitig hochgehalten werden, sondern das gesamte Spiel über sichtbar zwischen Ober- und Unterrang zu sehen sein.

In den kommenden Tagen wird zudem die Entscheidung der DFL erwartet, ob die von Martin Kind beantragte Ausnahmeregelung der 50+1-Regel genehmigt wird und der Hörgeräteunternehmer somit die Stimmenmehrheit bei Hannover 96 erhalten würde. Die Fanszene bezweifelt, dass Kind die Bedingungen für eine Ausnahmeregel erfüllt und Hannover 96 in den vergangenen 20 Jahren erheblich gefördert hat. Nachdem die DFL ihre Entscheidung in der Sache bekannt gab, will sich die Fanszene von Hannover 96 erneut zusammensetzen und das weitere Vorgehen besprechen.

Von Seiten der Mannschaft und von Zuschauern im Niedersachsenstadion, die nichts mit der Fanszene zu tun haben, kam immer wieder die Aufforderung an die Fanszene, den Stimmungsboykott zu beenden. Argumentiert wird dabei vor allem damit, dass die Mannschaft nichts für die aktuelle Situation könne. Die Kritiker des Protest vergessen dabei jedoch häufig, dass die Fanszene kein Stimmungsdienstleister ist, die für ein tolles Stadionerlebnis sorgen muss. Bei dem Kampf für den Erhalt der 50+1-Regel erhielt die Fanszene Hannover Unterstützung aus ganz Deutschland. Der Kampf für den Erhalt dieser Regel ist von der Priorität nun mal verständlicherweise höher angelegt, als der sportliche Erfolg in einer einzelnen Saison. Ein Ende des Stimmungsboykotts scheint erst möglich, wenn 50+1 auch in Hannover erhalten bleibt. Doch Martin Kind wohl alles daran setzen dies zu verhindern. Auch ihm gegenüber könnten Mannschaft und Kritiker des Protests Forderungen formulieren. (Faszination Fankurve, 06.01.2018)