09.03.2012 - SpVgg Greuther Fürth

Demo für Kennzeichnungspflicht von Polizisten


Fans der SpVgg Fürth organisieren am kommenden Wochenende eine Demonstration, die die Kennzeichnung von Polizeibeamten fordert. Ein Jahr zuvor kam es in München zu Auseinandersetzungen zwischen Fürther Fans und einem Unterstützungskommando der bayrischen Polizei.

Faszination Fankurve dokumentiert den Demonstrationsaufruf vom Block 12:

Kennzeichnungspflicht für Polizisten!

Warum am 16. März eine Demonstration zum Thema “Kennzeichnungspflicht für Polizisten”?

Der Zeitpunkt der Demo wurde gewählt, da am Samstag, den 17.März das Auswärtsspiel der SpVgg Fürth beim TSV 1860 München in der Allianz Arena in München stattfinden wird. Die aktiven Fangruppen Horidos 1000, Stradevia 907 und Sportfreunde Ronhof haben sich nach schockierenden Ereignissen beim Pokalspiel in selbiger Arena gegen den FC Bayern München am 10.02.2010, sowie den allgemein fanunfreundlichen Bedingungen dort, dazu entschieden, die Arena nie wieder zu besuchen. An diesem Tage kam es zu Gewaltausbrüchen seitens des Unterstützungskommandos der bayrischen Polizei, kurz USK, welches mit einer unglaublichen Brutalität gegen die anwesenden Fußballfans vorging. Das radikale Einschreiten der Beamten hatte mehrere Gehirnerschütterungen, sowie gebrochene Rippen und Arme zur Folge. Zur Folge hatte es für die beteiligten Beamten allerdings nicht gerade viel. Schlussendlich wurden 3 Beamte versetzt, wobei für 2 bereits eine Versetzung geplant war. Des Weiteren verliefen die angestrebten Strafverfahren gegen die Beteiligten ins Leere, von der Vielzahl der gar nicht erst zu Stande gekommenen Verfahren wegen der fehlenden Kennzeichnung der Polizisten ganz zu schweigen.

Diese Vorfälle und das Zweitligaspiel am 17.März sind zwar der Anlass dieser Demonstration, doch niemals der alleinige Grund dafür. Gründe für eine Kennzeichnungspflicht von Polizisten auf die Straße zu gehen gibt es viele. Unzählige Vorfälle in der Vergangenheit haben gezeigt, dass Polizisten in geschlossenen Einheiten und ohne die von uns angestrebte Kennzeichnung bei Fehlverhalten und Straftaten nur sehr schwer zu identifizieren und deshalb auch zu belangen sind. Einige exemplarische Vorfälle belegen diese These. Häufig wird ohne ersichtlichen Grund das eigentlich als “Distanzmittel” zu nutzende Pfefferspray eingesetzt, wie es beispielsweise einigen SpVgg-Fans in Karlsruhe widerfahren ist. Derartige Vorfälle gibt es wohl reichlich, doch auch härtere Gewaltausbrüche sind keine Seltenheit wie Übergriffe der Polizei auf Löwenfans beim Amateurderby in München 2007, der heftige Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray im Block der Ultras Hannover wegen eines Verdachts auf Pyrotechnik im Oktober 2011 oder das brutale Vorgehen der Polizei gegen die Stuttgart 21-Gegner, zeigen.

Bei beinahe allen Vorfällen sind nicht „nur“ „extreme“ Fußballfans oder „extreme“ politische Aktivisten betroffen, nein, es kann jeden Fußballfan oder Demonstranten treffen. Deswegen sollte es im Interesse jedes Bürgers liegen, dass Polizisten nicht ohne Angst vor eventuellen Folgen und Sanktionen übertriebene Gewalt ausüben und ihren Ausbrüchen freien Lauf lassen können. Doch auch für Polizisten, die sich rechtmäßig verhalten und ein vorbildlich deeskalierendes Verhalten an den Tag legen, sollte eine Kennzeichnungspflicht erstrebenswert sein, damit das Fehlverhalten Einzelner nicht auf alle Beamten zurückfällt.

Deshalb:

• Werdet Unterstützer der Kampagne von Amnesty International und fordert “Mehr Verantwortung bei der Polizei!”

• Geht mit uns auf die Straße -- am 16.März um 18:30 Uhr, große Freiheit, Fürth






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