17.04.2020 - Podcast

Demos, Blocksperre & Verschönerungsaktion im Jahr 2005


Soeben ist die zehnte Ausgabe unseres Faszination Fankurve-Podcasts in der Football was my first love-App erschienen. In dieser Folge geht es um Fandemonstrationen in Stuttgart und Nürnberg, um eine Blocksperre in Kaiserslautern, das FanHaus in Mönchengladbach und Malerarbeiten der Ultras Hannover im Eilenriedestadion.

Die Ultras Hannover riefen dazu auf, dem Eilenriedestadion zu neuem Glanz zu verhelfen. 1922 wurde dieses als „Hindenburg-Stadion“ eingeweiht und mittlerweile bröckelte und bröselte es an allen Ecken und Enden. Zuerst hatte man die Idee, einen Hannover 96 Schriftzug auf die Sitzbänke zu pinseln. Weil das Stadion aber unter Denkmalschutz steht, wurde das Vorhaben vom Verein abgelehnt. Der Verein fand die Idee aber grundsätzlich nicht verkehrt und hakte bei den Ultras nach, ob man nicht dennoch Verschönerungsmaßnahmen (Malerarbeiten im Innern der Tribüne) durchführen wolle. Daraufhin beteiligten sich dann u.a. 45 Mitglieder der Ultras Hannover an den Arbeiten, der Verein organisierte alle benötigten Materialeien sowie Speisen und Getränke. Auf Vereinsseite zeigte man sich hocherfreut und man wollte überprüfen, ob man trotz des Denkmalschutzes nicht noch weitere Arbeiten durchführen könnte.

„Vom Brachland zum Fanland“ hieß es in Gladbach. Rund um das neue Stadion herrschte Ödnis auf dem ehemaligen Areal des britischen Militärs. Die Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach war mit dem Bau des Hockeystadions beschäftigt und auch die FPMG Supporters Club packte nun auch ordentlich an. Mit Unterstützung durch Verein und Stadt wurde das neue Fanhaus errichtet, das als Treffpunkt aller Arten von Gladbachfans dienen sollte. Man hoffte, das Fanhaus pünktlich zu Weihnachten mit einer Weihnachtsfeier einweihen zu können.

In Kaiserslautern wollte man beim Spiel gegen Borussia Dortmund mit einer zehnminütigen Blocksperre gegen die fehlenden FCK-Tugenden demonstrieren. Dies hatte allerdings nur teilweise Erfolg, da die Westkurve trotzdem etwa zur Hälfte gefüllt war. Trotzdem sprach man nach dem Spiel von einer gelungenen Aktion, da sich daran die treuesten Fans beteiligt hatten und die ersten zehn Minuten eine gespenstische Stille herrschte. Trotz allem stand man aber weiterhin in Kontakt mit dem Verein.


„Nein zur Tartanbahn“ oder „Rote Karte für die Laufbahn“ stand unter anderem auf den Transparenten, mit denen VfB-Fans im September 2005 durch die Stuttgarter Innenstadt gezogen sind. Die VfB-Fans demonstrierten dafür, endlich die Pläne für den Umbau des Neckarstadions in eine reine Fußballarena umzusetzen. Eigentlich sollte in dem Stadion von 2006 bis 2008 das Leichtathletik Meeting „World Athletics Final“ stattfinden. Die Kosten dafür seien allerdings viel höher als geplant und jetzt wollte man abwarten, wie es nach der 2006 stattfindenden Veranstaltung aussehen werde. Immerhin fanden seit 1993 fast nur Fußballspiele in dem Stadion statt. Darum standen die Chancen der rund 1.000 Demoteilnehmer nicht schlecht, das die Arena doch noch in ein reines Fußballstadion umgebaut wird.

Auch in Nürnberg wurde demonstriert. Die Fans des Clubs zogen vor dem Spiel gegen den 1.FC Köln von der Lorenzkirche zum Stadion um gegen die Kommerzialisierung und Repressionen gegen Fußballfans zu demonstrieren. Ca. 700 Fans nahmen an dem Marsch teil. Auf einen weiteren Protest im Stadion wurde verzichtet. Hier könnt ihr die neueste Folge unseres Podcasts hören. (Faszination Fankurve, 17.04.2020)







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