11.08.2019 - Ulm/Heidenheim

Demostration, Choreografien & Pyro beim Derby in Ulm


In der 1. Runde des DFB-Pokals kam es im Donaustadion gestern zum Derby zwischen dem SSV Ulm und dem 1. FC Heidenheim. Heidenheimer Ultras organisierten am gestrigen Morgen eine Demonstration in Ulm, mit der gegen vom Ordnungsamt ausgesprochene Betretungsverbote protestiert wurde.


Laut Informationen der Südwest Presse waren von den Betretungsverboten, die aus der Heidenheimer Fanszene scharf kritisiert wurden (Faszination Fankurve berichtete), insgesamt sieben FCH-Fans betroffen. Ab 09:00 Uhr trafen sich die Heidenheimer Fans auf der Schillerstraße am soziokulturellen Zentrum Roxy in Ulm, von wo aus der Demonstrationszug mit etwa 100 Personen hinter „Betretungsverbote aufheben“-Botschaften in Richtung Donau ins Fischerviertel zu einer Zwischenkundgebung und von dort zurück über die Glöcklerstraße zog. Die Heidenheimer Ultras waren überwiegend in neutraler Kleidung und ohne Fanartikel gekleidet. „Bitte keine FCH-Fankleidung, da wir mit der Demonstration niemanden provozieren wollen, sondern – wie oben genannt – unsere Grundrechte wahrnehmen möchten“, hieß es dazu im Aufruf aus der Heidenheimer Fanszene für die Demo in Ulm, bei der nicht gepöbelt und provoziert werden sollte. Vielmehr ging es darum, ein Zeichen gegen die ausgesprochenen Betretungsverbote zu setzen. Etwa anderthalb Stunden nach Beginn der Demonstration war diese Protestaktion der FCH-Fans beendet und die Teilnehmer und Teilnehmerinnen fuhren zurück nach Heidenheim. Via Durchsage der Organisatoren der Demo wurde dafür geworben, Ulm im Anschluss an die Demo wieder zu verlassen.


Für das Pokalspiel am Abend reisten die Heidenheimer Fans dann nochmals nach Ulm. Im Gästeblock des Donaustadions waren die Betretungsverbote dann nochmals Thema. „Freiheit für die Kurve - Gegen Betretungsverbote“, lautete das Motto der Choreografie der mitgereisten Heidenheim-Fans, die dazu rote und blaue Zettel hochhielten.


Im Heimbereich war hingegen eine Choreografie zu sehen, bei der unten am Zaun die Skyline von Ulm zu sehen war und dahinter eine schwarz-weiß gestreifte Blockfahne hochgezogen wurde. „Wer nicht acht gibt in der Hauptstadt des Nebels, wird verschluckt in den Gassen der Münsterstadt“, lautete das Motto zu dieser Aktion. Abgerundet wurde die Aktion durch schwarzen und weißen Rauch.


Die Fanszene des SSV Ulm traf sich ab 16:00 Uhr auf der Donauwiese und zog von dort in einem Fanmarsch zum Stadion. 16.523 Zuschauer kamen gestern ins Donaustadion. Im Gästeblock, wo die Heidenheimer Fans einheitlich in Rot gekleidet waren, wurden nach dem 2:0 für den Zweitligisten noch Bengalische Fackeln gezündet. Leipertz brachte die Gäste bereits nach sieben Minuten in Führung. Schnatterer sorgte mit einem verwandelten Elfmeter in der 72. Minute für den 0:2 Endstand des gestrigen Derbys. Laut Polizeiangaben waren beim gestrigen Duell, das beide Fanszenen als Derby einstuften, hunderte Polizeibeamte im Einsatz, die beide Fanlager mehrfach trennen mussten. Zu einem Aufeinandertreffen beider Fanlager soll es nicht gekommen sein, weshalb sich die Polizei vor allem am Zünden von Pyrotechnik störte. (Faszination Fankurve, 11.08.2019)