„Der Fußball gehört uns allen! Alle oder keiner!“

Der FC Energie Cottbus startet am 15. August 2020 mit einem Heimspiel gegen den SV Lichtenberg in die Saison 2020/2021. Der Verein hat nun den Dauerkarten-Verkauf gestartet. Doch Fanclubs und Gruppen der Fanszene Energie Cottbus werden dem Stadion der Freundschaft erstmal fernbleiben.

In einer gemeinsamen Stellungnahme von Collettivo Bianco Rosso, Elsterfront, Fanclub Spremberg, Frontside Cottbus, Hans Meiser Team, Old Fans Energie, Preußen Kartell, Podpera Cottbus, Südbrandenburger Jungs und Ultras Energie wird klargestellt, dass man erst wieder die Fankurve betreten werde, wenn dies für alle interessierten Energie-Fans möglich ist, unabhängig davon, ob sie sich eine Dauerkarte leisten können oder nicht.

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„Die Covid19-bedingten Auflagen zwingen die Vereine bezüglich der Ticketvergabe zu Lösungen, welche unweigerlich einen großen Teil der Zuschauer draußen vor den Toren stehen lassen. Im konkreten Fall von Energie bedeutet dies, dass Dauerkartenbesitzer bei Spielen mit Zuschauerbegrenzungen im Zweifelsfall bevorzugt werden, während andere Fans in die Röhre beziehungsweise auf verschlossene Stadiontore schauen würden. Um der ganzen Thematik allerdings noch eine abstruse Note zu geben und die Chancengleichheit völlig „ad absurdum“ zu führen, unterscheidet sich aktuell die jeweilige Sachlage von Bundesland zu Bundesland. Dem allzu oft gelobten Förderalismus wieder einmal sei dank. So erlauben im Gegensatz zu Brandenburg beispielsweise Sachsen und Berlin ab September 1000+ Zuschauer. Also eben jene Bundesländer, in denen eine Vielzahl unser Liga-Konkurrenten angesiedelt sind. Ob dies bei ehrlicher Betrachtung noch dem Sinn von König Fußball entspricht, wie ihn die meisten verstehen, darf mehr als bezweifelt werden. Wir verstehen Fußball zumindest so, dass er für alle da ist. Nicht nur für einige wenige. Nicht nur für Reiche oder sozial besser Gestellte, sondern für alle und jeden. Daher kann es aus unserer Sicht nicht sein, dass gegebenenfalls nur Leute mit Dauerkarten im weiten Lausitzer Rund Platz finden werden, während vielleicht die Leute draußen stehen müssen, bei denen die Kohle einfach nicht für die Jahreskarte gereicht hat. Gerade in einer Stadt wie Cottbus, die seit der Wende wirtschaftlich einige Nackenschläge verkraften musste, ist dies nicht zu vertreten. Natürlich kann man auch den Verein verstehen, warum er mittlerweile ganz schön gesalzene Preise wie 15 € für einen überdachten Steher aufrufen muss oder mit Hilfe dieser Dauerkartenregelung überhaupt irgendwie etwas an Einnahmen generieren will, allerdings hätten wir uns zumindest eine Rücksprache mit den aktiven Anhängern über mögliche Lösungen gewünscht. Für uns steht zumindest fest, dass keiner von uns die Kurve betreten wird, so lange ein großer Teil der Energiefamilie draußen stehen müsste. Alle oder keiner. Der Fußball gehört uns allen!“, heißt es dazu in der Stellungnahme aus der Fanszene Energie Cottbus. (Faszination Fankurve, 20.07.2020)