01.04.2006 - Wrexham

Der Supporters Trust als Retter


„Das Stadion gehört jetzt wieder dem Verein. Das war ein Sieg für die Fans. Keiner darf uns so einfach unseren Club wegnehmen“, triumphiert Bruce Coapten. Der Fan des walisischen, aber in der englischen 4. Liga spielenden Vereins Wrexham FC, engagiert sich im „Wrexham Supporters Trust“. Dieser gründete sich, um dem achtmaligen Europacup-Teilnehmer (jeweils als walisischer Pokalsieger), der unter der alten Führung zum reinen Spekulationsobjekt verkommen war, das Überleben zu sichern. Mit Erfolg.

Zuvor war der Club vom Grundstücksmakler Alex Hamilton erworben worden. Dieser nutze seine Position dazu, den vereinseigenen, 15.850 Zuschauer fassenden „Racecourse Ground“ an eine ebenfalls ihm gehörende Firma zu verkaufen, die fortan horrende Mietforderungen an den Verein stellte, mit denen der WFC tief in die roten Zahlen rutschte. Der Konkurs des Vereins war hierbei durchaus beabsichtigt, da dieser es Hamilton ermöglichen würde, das Stadion abzureißen und mit dem begehrten Grundstück spekulieren zu können.

Der Ausweg bestand darin, dass der Käufer des Vereins und des Stadions nur jemand mit Interesse am Erhalt der „Red Dragons“ sein konnte – beispielsweise der Supporters Trust. Der setzte alles daran, durch Internetversteigerungen, Spenden oder Anleihen Geld aufzutreiben, um damit Anteile des Clubs zu erwerben. 22 Prozent nennt der WST heute sein Eigen.

„Der Verein wird im Moment von der FA verwaltet“, berichtet Coapten von dem in England üblichen System, mit dem bankrotte Clubs weiterhin die Teilnahme am Spielbetrieb gesichert wird, „deshalb nutzen uns die Anteile im Moment nichts. Unser Ziel ist es aber, schon bald den Club komplett zu übernehmen.“ (Faszination Fankurve, 01.04.2006)