10.08.2019 - FCK/Mainz 05

Derby-Frust: „Q-Block Power“-Zaunfahne fing Feuer


Nachdem der 1. FC Kaiserslautern beim Derby am Samstagnachmittag gegen den 1. FSV Mainz 05 kurz vor Schluss das 2:0 erzielte, entzündeten Mainzer Fans im Gästeblock mehrere Bengalische Fackeln und warfen diese in den Innenraum. Bei der Aktion fing die große „Q-Block Power“-Zaunfahne Feuer.


Die „Q-Block Power“-Zaunfahne, die zuvor über das gesamte Spiel vorm Gästeblock hing, in dem sich etwa 6.000 Mainz 05-Fans breit machten, wurde durch die Flammen in der Mitte in zwei Teile aufgeteilt. Vereinzelt sprangen Mainzer Ultras in den Innenraum, um die Flammen zu löschen. Auch Feuerwehrleute kamen hinzu und versuchten die Flammen mit den Füßen auszutreten. Für die Mainzer Fanszene endete der Tag mit einer 2:0 Derbyniederlage beim Drittligisten aus Kaiserslautern und einem kaputten Banner. Unklar ist, wie die Fahne Feuer fing. Aus Mainz ist zu hören, dass dies durch eine getretene Fackel, die zuvor im Innenraum landete, geschehen sein soll. Dann wäre kein Mainzer Fan direkt für den Brand verantwortlich.


Die Mainzer Fanszene traf bereits um 10:00 Uhr am Theaterplatz in Mainz. Anschließend ging es für die überwiegend in einheitlichen weißen Mottoshirts mit der Nummer 12 auf dem Rücken und einem Mainzelmännchen auf der Vorderseite inklusive „Die Besten im Südwesten“-Spruch gekleideten Fans der Rheinhessen auf den kurzen Weg in die Pfalz. In Kaiserslautern angekommen zogen etwa 2.500 Gästefans in einem Fanmarsch hinauf auf den Betzenberg. Die Polizei setzte dabei sowie über den gesamten Derbytag auf eine strikte Fantrennung.


Im Fritz-Walter-Stadion präsentierten die Mainzer Fans vor Anpfiff ein Fahnenmeer und die besagte „Q-Block Power“-Fahne, die am Ende des Spiels in Flammen aufging. Zudem fielen die Gästefans durch die einheitlichen weißen Mottoshirts auf und zündeten immer mal wieder Pyrotechnik.


Die FCK-Ultras in der Westkurve verzichteten hingegen auf ein besonderes Intro. Der Fokus scheint hier auf dem anstehenden Derby gegen Waldhof Mannheim zu liegen. Während der ersten Halbzeit zeigten FCK-Ultras jedoch großflächig Spruchbänder in der Westkurve, auf denen „Den Geltungsdrang zur Mission erkoren - Jeden Bezug zur Realität verloren! Jahrelang über Verstorbene lachen - Heute für jeden Toten ein Spruchband machen! Eure Mentalität nur Trug und Schein - Ein ebenbürtiger Gegner werdet ihr niemals sein!“, geschrieben stand. Mainzer Ultras entschuldigten sich im Vorfeld des Derbys noch für Gesänge in der Vergangenheit über den toten Fritz Walter mit folgenden Worten: „Auch wir haben Fehler gemacht und dazu stehen wir. Gesänge, die sich auf den Tod einer gewissen Person beziehen, sind ein absolutes No-Go – erst Recht in Anbetracht der jüngsten Erfahrungen unserer Kurve.
Wir als Q-Block wollen uns bei allen entschuldigen, denen wir in der Vergangenheit dadurch zu nahegetreten sind“ (Faszination Fankurve berichtete). Doch in der Kaiserslautern-Fanszene scheint man diese Entschuldigung nicht angenommen zu haben.


Mit 40.694 Zuschauern kamen so viele Zuschauer, wie schon lange nicht mehr bei einem Pflichtspiel des FCK ins Fritz-Walter-Stadion. Starke brachte den Betzenberg dann in der 63. Minute durch einem verwandelten Elfmeter, der äußerst umstritten war, zum Beben. In der 90. Minute erhöhte Pick auf 2:0, woraufhin die Tragödie im Gästeblock begann und die Heimfans einen Sieg gegen den benachbarten Erstligisten feiern konnten. Die Polizei zog im Nachgang des Derbys eine positive Bilanz. Zu direkten Aufeinandertreffen beider Fanlager soll es demnach nicht gekommen sein. Laut Zaunbeflaggung waren in der Westkurve bei den FCK-Ultras die Horda Frénétik vom FC Metz und die Schwaben Kompanie vom VfB Stuttgart zu Gast. Die Mainzer Ultras wurden von Freunden aus Winterthur, Caserta sowie von Iraklis Thessaloniki und dem MSV Duisburg unterstützt. (Faszination Fankurve, 10.08.2019)

Update 11.08.2019: Mitterweile ist ein Video aufgetaucht, das zeigt, wie ein Ordner die Fackel zurück Richtung der Zaunfahne trat und den Brand somit offenbar auslöste: