01.06.2016 - FC Rot-Weiß Erfurt

Detektive wollen Fan beim Blaumachen erwischt haben


Ein Fan von Rot-Weiß Erfurt soll anlässlich des Landespokalfinals in Jena von Privatdetektiven der Kurtz Wirtschaftsdetektei Erfurt und Thüringen dabei erwischt worden sein, die eigene Arbeitsunfähigkeit vorgetäuscht zu haben, um das Pokalfinale nicht zu verpassen.

Da sein Arbeitgeber dies bereits vermutete, hatte er die Detektei beauftragt, die den RWE-Fan mehrere Tage beobachtete. Der Vorfall zeigt, wie vorsichtig man sein muss, falls man sich für ein Spielbesuch krankschreiben lässt. In der Erfurter Fanszene scheint der Betroffene jedoch nicht bekannt zu sein. (Faszination Fankurve, 01.06.2016)

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung der Kurtz Wirtschaftsdetektei Erfurt und Thüringen:

Vortäuschung einer Arbeitsunfähigkeit (Fallbeispiel)
Einen Ultra hält nichts vom Support seiner Mannschaft ab – auch keine Arbeitsunfähigkeit. Der Begriff des "Krankfeierns" passt in diesem Zusammenhang besonders gut, denn typischerweise besteht die Unterstützung eines Vereins durch Ultras nicht nur aus positiven Elementen wie Gesängen, Bannern, Choreografien oder auch Protestdemonstrationen. Die meisten Anhänger dieser Fanszene verstehen ein Fußballspiel als Event und Feiertag, zu dem Alkohol und gerade im Ostsport auch Ausschreitungen wie Pyrotechnik und Gewalt gehören. Um derlei Ereignisse geht es im nachfolgenden Fallbeispiel, in dem die Kurtz Detektei Erfurt und Thüringen auf Geheiß eines Arnstädter Unternehmers ermittelte, der einen seiner Mitarbeiter verdächtigte, seine laufende Arbeitsunfähigkeit vorzutäuschen, da dieser als bekennender Erfurt-Ultra auf keinen Fall das am 28.05.2016 anstehende Endspiel des Thüringenpokals zwischen Rot-Weiß Erfurt und Carl-Zeiss-Jena verpassen wollte.

Regelmäßige kurzfristige Krankschreibungen und ein Spiel, das alles beinhaltet: Derby, Finale, DFB-Pokal
Die Zielperson unserer Erfurter Detektive war in der Vergangenheit schon mehrfach durch kurzfristige Krankmeldungen rund um Spiele von Rot-Weiß-Erfurt aufgefallen, vor allem wenn diese umterminiert oder kurzfristig angesetzt worden waren. Unser Auftraggeber aus Arnstadt hatte eine recht konkrete Vorstellung davon, dass er hier zum Besten gehalten wurde. Er war vollkommen überzeugt, dass sich sein mutmaßlich illoyaler Arbeitnehmer auf keinen Fall das Pokalendspiel entgehen lassen würde, handelte es sich schließlich nicht nur um die Chance auf einen Titelgewinn, sondern zusätzlich um ein Derby gegen den Erzrivalen und um die Qualifikationshürde für die erste Runde des DFB-Pokals, in dem große Lose und somit auch hohe Einnahmen bei möglichen Gegnern wie Borussia Dortmund oder dem FC Bayern winkten. Der Arbeitgeber witterte also eine perfekte Chance für die Überführung des Mitarbeiters, dessen Verhalten ihm schon lange ein Dorn im Auge gewesen war.

Normalerweise ließ sich der Ultra lediglich für den Spieltag bzw. für maximal ein bis zwei Tage davor oder danach krankschreiben, doch dieses Mal erhielt die Personalabteilung des auftraggebenden Unternehmens die Krankmeldung bereits am Mittwoch (Montag und Dienstag hatte die Zielperson frei gehabt), obwohl das Spiel erst samstags stattfinden würde. Noch am selben Tag verständigte sich der Geschäftsführer mit unserer Erfurter Detektei auf die Observation des Verdächtigen ab dem nächsten Tag, also Donnerstag.
Ein netter Tag am See – per se kein genesungswidriges Verhalten und somit kein Beweis für Krankschreibungsbetrug

Ausgedehnter "Spieltach": Frühschoppen schon am Vortag
Scheinbar sollte die dieses Mal vorgezogene Krankschreibung des regelmäßig Arbeitsunfähigen als kleiner Erholungstag vor den Strapazen der anstehenden Fußballveranstaltung dienen, denn am nächsten Morgen Punkt neun Uhr stand ein Herr mit Erfurter Fan-T-Shirt vor der Haustür des leidenden Kranken und beide fuhren in eine Fan-Kneipe zum "Frühschoppen", das sie auf den Nachmittag und den Abend ausdehnten, bis die Zielperson unserer Wirtschaftsdetektei aus Erfurt gegen halb zwölf Uhr nachts sturzbetrunken von der herbeigeeilten Ehefrau nach Hause chauffiert wurde.

Am Spieltag traf sich der Ultra vormittags in der Nähe des Erfurter Hauptbahnhofs mit mehreren weiteren Fans, konsumierte Bier und grölte Gesänge und Parolen, ehe er mit ca. 600 weiteren Fans mit dem Zug nach Jena reiste, wo das Pokalfinale um 17:00 im nicht ganz ausverkauften Ernst-Abbe-Sportfeld stattfinden sollte (RWE hatte ein Ticketkontingent von lediglich 1.200 erhalten). Um nicht aufzufallen, hatten sich unsere Thüringer Detektive in eigens angeschaffte Fankleidung von Rot-Weiß Erfurt geworfen und konnten auf diese Weise den Sichtkontakt zur Zielperson auch dann noch halten, als die Fangruppe am Bahnhof Jena-Paradies von der Polizei in Empfang genommen und zum Stadion eskortiert wurde.

Für diesen Einsatz waren drei Ermittler eingeteilt: Zwei sollten nach dem Betreten des Sportgeländes durch die Zielperson den Tribünenausgang der Gästefans im Auge behalten, um die Zielperson beim Verlassen der Sportstätte wiederaufnehmen zu können, der dritte hatte von der Einsatzzentrale der Kurtz Wirtschaftsdetektei Erfurt und Thüringen ein Ticket für die Haupttribüne erhalten, um von dort aus in neutralem Wechseloutfit den krankgeschriebenen Arbeitnehmer im Gästeblock zu identifizieren und seine zweifelsohne genesungswidrigen Handlungen zu dokumentieren. Da der Privatdetektiv neunzig Minuten oder im Falle einer Verlängerung sogar noch mehr Zeit haben würde, sollte es ihm voraussichtlich gelingen, die Zielperson in der Menge ausfindig zu machen. Deutlich erschwert wurde ihm dies allerdings durch das Abzünden von Bengalos und Nebeltöpfen im Gästeblock, die ihm die Sicht verdeckten und zu einem verzögerten Anstoß führten.
Pyrotechnik Fußballstadion; Detektei Erfurt, Detektiv Erfurt, Mitarbeiterüberwachung
In den Blocks beider Fangruppen wurde kräftig verbotene Pyrotechnik gezündet – mittendrin: die krankgeschriebene Zielperson der Kurtz Wirtschaftsdetektei Erfurt und Thüringen.
Feiern und saufen in der Krankheitszeit
Im Laufe des Spiels zündelten sowohl die Erfurter als auch die Jenaer Fans fleißig weiter. Viel zu sehen gab es ohnehin nicht, denn die Partie gestaltete sich zäh und spielerisch recht arm. Durch zwei späte Tore schaffte Carl-Zeiss Jena zum dritten Mal in Folge und zum großen Frust der Rot-Weißen den Pokalsieg und damit auch den möglicherweise millionenschweren Sprung in den DFB-Pokal. Aus der Ferne dokumentierte unser Ermittler, wie die Zielperson der Kurtz Privatdetektei Erfurt und Thüringen die Fangesänge kräftig mittrug und jede Menge offenbar illegal eingeschleustes Bier konsumierte. Ab dem zweiten Gegentor wirkte der Ultra geschockt; damit stand er nicht allein da, spielt RWE doch schließlich eine Klasse über dem Erzrivalen, der sich in der Regionalliga nicht einmal mit Ruhm bekleckert, sondern den Wiederaufstieg deutlich um 24 Punkte verpasst hatte. Als sich die Erfurter Mannschaft um Kapitän Tyrala den mitgereisten Anhängern stellte, brannten vereinzelt Vereinsschals ab. Immerhin begaben sich die Fans nach Abpfiff relativ friedlich zurück zum Bahnhof und fuhren von dort nach Hause. Eine "After-Match-Party" gab es in der Landeshauptstadt für die Zielperson unserer Erfurter Detektive nicht: Sichtlich frustriert ließ sich der erneut stark alkoholisierte Arbeitnehmer von seiner Frau am Hauptbahnhof abholen und direkt nach Hause fahren.

An dieser Stelle beendete unser Thüringer Detektiv-Team die Observation, denn die ermittelten Beweise waren erdrückend. Der Geschäftsführer der Firma aus Arnstadt erhielt den gerichtsverwertbaren Ermittlungsbericht am darauffolgenden Montag und ließ die Zielperson an deren nächsten Arbeitstag (Mittwoch) im Büro antanzen, um dem betrügerischen Arbeitnehmer "einen Einlauf zu verpassen", wie er sich ausdrückte, und ihm die fristlose Kündigung zu überreichen.

Fanfotos FC Rot-Weiß Erfurt




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