05.11.2018 - Hertha BSC

„Dialogbereitschaft sieht anders aus“


Die Harlekins Berlin, die führende Ultràgruppe bei Hertha BSC, wollte am vergangenen Donnerstag eigentlich an einem sogenannten „Runden Tisch“ teilnehmen und sich dort auch mit Vertretern von Hertha BSC austauschen. Doch diese Diskussionsrunde wurde um eine Woche verschoben.

Nachdem die Bild-Zeitung berichtete, dass den Ultras von Hertha BSC für diese Woche ein Gesprächsangebot gemacht wurde, das diese abgelehnt hätten, sahen sich die Harlekins, die den Dialog mit der Geschäftsführung von Hertha BSC schon vor Monaten abgebrochen haben genötigt, zu konkretisieren, warum dieses Treffen nicht stattfinden wird: „Es ist zutreffend, dass es aufseiten der Geschäftsführung von Hertha BSC eine Einladung zu einem Gespräch auf der Geschäftsstelle für diese Woche gab. Zu dieser Wahrheit gehört allerdings auch, dass diese Vorladung kurzfristig erfolgte und ein für den 01.11. einberufener 'Runder Tisch' mit verschiedensten Fanvertretern verschoben wurde. Wie allgemein bekannt ist, führen wir Ultras aktuell keine Gespräche mit der Geschäftsführung. Wir haben uns allerdings aufgrund der Konzeption des 'Runden Tischs' entschieden, an diesem teilzunehmen und haben uns diesbezüglich dialogbereit gezeigt. Die Geschäftsführung hat nun allerdings ein verpflichtendes Vorgespräch nur mit uns einberufen und uns mitgeteilt, dass wir bei Nicht-Teilnahme vom 'Runden Tisch' ausgeschlossen werden. Auch wenn wir Ultras mittlerweile nichts mehr von dieser Geschäftsführung erwarten können: Dialogbereitschaft sieht anders aus. Anstatt die Chance zu ergreifen, bei einem 'Runden Tisch' verschiedene kritische Themen zu diskutieren, geht die Geschäftsführung mit dieser Erpressung wieder einmal nur auf Konfrontation“, heißt es dazu von den Harlekins.

Wenn der Geschäftsführung von Hertha BSC also daran gelegen ist, dass der schon länger geplante „Runde Tisch“, der eigentlich am vergangenen Donnerstag stattfinden sollte, aber wegen einer Sicherheitsbesprechung verschoben worden sein soll, doch mit Vertretern der Ultras stattfindet, solle man auf verbindliche Vorgespräche, die die Ultras zu einem Dialog mit der Geschäftsführung zwingen würden, verzichten. Erst im April 2018 hatten sich die Harlekins zum Konflikt mit der Geschäftsführung zu Wort gemeldet und erklärt, warum sie einen Dialog aktuell nicht mehr für sinnvoll erachten (Faszination Fankurve berichtete).

Am vergangenen Samstag führte die aktive Fanszene von Hertha BSC beim Heimspiel gegen Rasenballsport Leipzig einen Stimmungsverzicht durch, nachdem Hertha BSC den eigenen Fans und den Gästeanhängern die Mitnahme von Bannern, Plakaten, Doppelhaltern und Blockfahnen untersagte. In der Ostkurve und darüber hinaus waren am Samstagabend auch keine Zaunfahnen, obwohl diese explizit nicht verboten waren. Stattdessen schmuggelten Hertha-Ultras ein „Gegen Kollektivstrafen“-Plakat ins Olympiastadion, in dem die Gästeanhänger von RB Leipzig durch den Berliner Verzicht die Stimmungshoheit hatten. Die Ruhe im weiten Runde machte deutlich, wie viele tausende Hertha-Fans hinter der aktiven Fanszene stehen und somit die Meinung unterstützen, dass die Eskalation in Dortmund von der Polizei aus ging. (Faszination Fankurve, 05.11.2018)

Fanfotos Hertha BSC




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