01.09.2004 - Eintracht Frankfurt

Die Beförderung in den Eintracht-Olymp


Die Fans von Eintracht Frankfurt nahmen Abschied von einem Idol. Nach 18 Profi-Jahren mit dem Adler auf der Brust lässt Uwe Bindewald inzwischen seine Karriere beim Oberligisten 1. FC Eschborn ausklingen. Doch seinen Platz inmitten der Eintracht-Götter hat er sicher. Beim ersten Heimspiel der Saison gegen den Karlsruher SC erfolgte durch die Fans die symbolische Aufnahme in den Olymp. Eingerahmt von den großen Spielern vergangener Tage wie Grabowski, Yeboah, Stein, Bein, Hölzenbein, Weber, Körbel oder Nickel wurde eine Blockfahne mit seinem Bild vom Unterrang hoch in deren Mitte gezogen. An den Seiten ziehen zwei Legenden des ungeliebten Nachbarn Kickers Offenbach, Dieter Müller und Erwin Kostedde, den Vorhang für die Eintracht Helden auf.

So gut die Idee der Choreografie auch war, so sehr erschwerten einige Faktoren eine hundertprozentige Umsetzung. Insbesondere der nur spärlich gefüllte Oberrang bereitete Kopfzerbrechen. Probleme an den Kassen und mit dem Einlasssystem waren dafür verantwortlich, zudem wurde ein Eingang vorübergehend komplett geschlossen, um die ankommenden Karlsruher durchzulassen. Doch damit nicht genug: Bei vielen Eintracht-Fans ist es üblich, sehr spät zum Spiel zu erscheinen. Rund zehn Minuten vor Anpfiff war der Oberrang noch komplett leer.

Hinzu kommt: Ein Teil der Anhänger, der in der letzten Saison noch ihre Jahreskarten- Plätze im Oberrang hatte, ist auf die nun fertig gestellte Gegengerade umgezogen – die Plätze sind nicht mehr, wie in der letzten Erstliga-Saison, wie selbstverständlich gefüllt.

Zu allem Überfluss wurde die Blockfahne im Bereich der Logen auf der Mittelebene auch noch zerrissen. Zwei Fans hielten ihre Oberkörper hindurch und die Herzen, die eigentlich für den Unterrang gedacht waren, in der Hand – ein Schönheitsfleck, der zudem wenig Respekt vor der mühevoll gemalten Blockfahne offenbart.

Zumindest im Unterrang klappte es besser. So wie es das Spruchband („Uwe, nimm unsere Herzen“) verkündete, wurden diese von einem Großteil der Zuschauer in Richtung des Spielers gehalten. Auch Uwe Bindewald selbst war in die Aktion eingebunden: Auf dem Platz bekam er eine Schwenkfahne mit seinem Namenszug und seiner Nummer 13 in die Hand gedrückt, um diese dann symbolisch der Kurve zu übergeben. (Faszination Fankurve, 01.09.2004)

Fanfotos Eintracht Frankfurt




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