Mehrere Hunderte Fans des Hamburger SV folgten gestern dem Aufruf der Nordtribüne Hamburg und beteiligten sich an einer „Freiheit für Fans“-Demonstration in Osnabrück. Die eigentlich für 11 Uhr angesetzte Demonstration verspätete sich wegen penibler Polizeikontrollen.
Fans mit zu viel Alkohol im Blut durften nicht an der Demonstration, die vor dem Osnabrücker Hauptbahnhof startete und in einem Protestzug zum Stadion an der Bremer Brücke endete, teilnehmen. Eigentlich war die Auftaktkundgebung der Demonstration auf dem Osnabrücker Marktplatz in der Innenstadt angemeldet. Laut Informationen der Neuen Osnabrücker Zeitung wurde die Demonstration dort jedoch nicht genehmigt, weshalb es vom Hauptbahnhof aus los ging.
„Die Schlinge von Verbänden und Sicherheitsorganen zieht sich enger um unsere Freiheiten als Fußballfans. Es ist gut möglich, dass der Kampf um die Wiedererlangung und den Erhalt unserer Freiheiten nicht erfolgreich sein wird. Doch gerade deswegen ist es wichtig diesen Kampf anzunehmen und so lange es uns möglich ist mit vereinten Kräften fortzuführen. Wir werden zeigen, dass wir mehr sind als Klatschaffen und Sicherheitsrisiko. Wir werden zeigen, dass Fußball mehr ist als ein Marketingprodukt.nDer Auftakt hierzu wird unsere Demonstration in Osnabrück sein. Kommt also alle!“, hieß es im Aufruf zu der Fandemo von der Nordtribüne Hamburg (Faszination Fankurve berichtete).
Die protestierenden HSV-Fans folgten größtenteils dem Aufruf des Nordtribüne Hamburg Zusammenschlusses, der als Kleiderwahl blaue Oberkleidung und schwarze Hosen vorschlug. Als Fronttransparent fungierte gestern ein „Freiheit für Fans“ Plakat, das das Motto der Demo wiedergab. Im Stadion verpatzte der HSV Mal wieder den Saisonstart und verlor beim Drittligisten VfL Osnabrück mit 3:1. 15.700 Zuschauer im ausverkauften Stadion an der Bremer Brücke sahen mit an, wie die Hausherren zur 71. Spielminute mit 3:0 in Führung lagen und erst in der 73. Minute den Anschlusstreffer kassierten. In der Ostkurve leiteten die VfL Osnabrück Fans das Pokalspiel mit einem Fahnenmeer und einem VfL Osnabrück-Schal als Blockfahne ein.
Bundespolizei und die Polizeiinspektion Osnabrück zogen nach dem gestrigen Einsatz beim Pokalspiel in Osnabrück positive Fazite. „Durch das gemeinsame Einsatzkonzept mit der Polizeiinspektion Osnabrück wollten wir ein Aufeinandertreffen rivalisierender Fangruppen und mögliche Konfrontationen verhindern. Das ist uns gelungen“, erklärte der Einsatzleiter der Bundespolizei, Michael Fickers gestern Abend. Die Polizei Osnabrück teilte mit, dass Polizisten an der Richardstraße mit Pfefferspray gegen Osnabrücker Fans vorgingen, die laut Polizeiangaben versucht haben sollen eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Die Fotos von der Demonstration und aus dem Stadion gibt es oben in der Galerie. (Faszination Fankurve, 14.08.2017)
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