04.03.2009 - Eintracht Frankfurt

„Die Kontrolle sollte bei den Kurven selbst liegen“


Wie die Ultras Frankfurt in ihrer Stellungnahme bezüglich des Spiels in Karlsruhe mitteilten, haben sie auf ihrer Homepage noch einen weiteren Informationstext zum Thema Pyrotechnik bei Großveranstaltungen, wie etwa Bundesligaspielen, veröffentlicht.

Das Schreiben spricht von einer offensichtlichen „Verteufelung von Pyrotechnik“ in der allgemeinen Medienlandschaft: „Wie oft hört man die Reporter von `schweren Ausschreitungen´ sprechen, während man einfach eine Fankurve zu Gesicht bekommt, in der ein wenig Rauch oder Bengalos zum Einsatz kamen?“. Ein kontrollierter Umgang mit Pyromaterialien in den Kurven würde aus Sicht der Ultras Frankfurt niemanden gefährden. Durch Selbstkontrolle der Fankurve würde auch ein Abschießen von Leuchtraketen unterbunden werden. Ein generelles Pyroverzicht wird es von den Ultras Frankfurt laut Schreiben nicht geben. Zudem werden die deutschen Kurven dazu aufgerufen, eigene eingegangene Kompromisse diesbezüglich kritisch zu hinterfragen.

Hinter dem Handeln der Eintracht Frankfurt AG sehen die Ultras Frankfurt vor allem das Interesse des Vereins „Daten über seine Fans zu sammeln.“ Mit der Einführung der Fanclubcard, die wohl von keinem einzigen Eintracht-Fanclub gewollt sei, würden die Tickets ohnehin für alle Fans personalisiert werden und so dränge sich der Eindruck auf, dass die Einführung der Fanclubcard bereits beschlossen war und nur auf einen Grund gewartet wurde, die Eintrittskarten zu personalisieren.

Auch um in der Vergangenheit ausgesprochen Strafen geht es in dem Text: „Für den Zeitraum von 2002 bis 2008 ergibt sich ein durchschnittlicher Wert von 14.500 Euro pro Jahr an Strafen, verursacht von den eigenen Fans, gegen die Eintracht Frankfurt.“ Nach dem Miteinbringen der Geldstrafe vom Spiel in Karlsruhe und eventuell noch anfallenden Kosten in Höhe von 10.000 Euro für die laufende Saison, würde der Durchschnitt auf 20.000 Euro ansteigen. Im Vergleich zu einem Gesamtetat von etwa 50 Millionen Euro wird diese Summe als gering bezeichnet.

„Dem entgegenstellen kann man auch einfach mal, was viele von uns persönlich, aber auch die Gruppe an finanziellem Aufwand leistet, um Eintracht Frankfurt zu unterstützen. Dies geschieht natürlich auf freiwilliger Basis, kann aber auch mal erwähnt werden“, berichten die Ultras Frankfurt. Der Aufwand für eine Choreographie oder die Fahnen bewege sich schnell in einem fünfstelligen Bereich. Mit solchen Dingen werde von Seiten des Vereins positiv geworben, was neue Fans bringe. (Faszination Fankurve, 04.03.2009)

Den gesamten Text gibt es auf der Webseite von den Ultras Frankfurt zum Download

Fanfotos Eintracht Frankfurt




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