​Die Spruchbänder vom Wochenende

Große Choreografien oder Pyroaktionen gab es am vergangenen Wochenende in den deutschen Fankurve nur in wenigen Ausnahmen zu bestaunen. Stattdessen waren aber zahlreiche kreative und kritische Spruchbänder zu verschiedenen Themen in den Fankurven zu sehen

Faszination Fankurve berichtete bereits über die Spruchbänder der Ultras Gelsenkirchen gegen Clemens Tönnies, den Spruch „FCB, USK, CSU... Werdet endlich unabhängig! Bayern raus aus Deutschland!“ der Wilden Horde, das „Abstiegskampf annehmen – Arsch aufreißen“ der FCK-Ultras, die kreative „Bei 17:30 Uhr sehen wir rot“ Aktion der Ultras vom Halleschen FC, das „Zurück zu Wismut Aue“ Plakat im Erzgebirge und den Kampf der Nürnberg Fans gegen „Zombies“ und „The Machine“ RB Leipzig. Doch am vergangenen Wochenende gab es noch zahlreiche andere Spruchbänder zu sehen. Faszination Fankurve gibt ein Überblick.

Mit dem Spruch "15 Euro für den Rotz hier? Was denkt ihr wer ihr seid? Fußball muss bezahlbar sein" der Kohorte Duisburg wurde am Freitag erneut im Gästeblock in Paderborn gegen die dortigen Eintrittspreise protestiert. Weitere Plakate sprachen sich für Anstoßzeiten am Samstag und Kampf im Klassenerhalt aus. Die Proud Generation zeigte bei dem Spiel eine „Kämpfen bis zum Schluss“ Choreografie und thematisierte die Eintrittspreise ebenfalls mit einem Spruchband. „15 € Steher? 36 € Sitzer? Wir wollen eure Blechtonne nicht kaufen!“, war darauf zu lesen.

Die Legio Augusta kritisierte beim gestrigen Heimspiel gegen Borussia Dortmund mit dem Spruchband „Zaunfahnenverbot = Gewollte Eskalation durch den FCA?!“ den eigenen Verein. Beim Heimspiel gegen Leverkusen eskalierte die Situation, weil den Bayer Leverkusen Fans sämtliche Zaunfahnen verboten wurden (Faszination Fankurve berichtete). Die Ultras des FC Augsburg solidarisierten sich nun mit den Gästefans und sprachen sich gegen Verbote aus, die der eigene Verein zu verantworten hat.

Die Hauptstadtmafia von Hertha BSC zeigte am Samstag beim Heimspiel gegen den FC Ingolstadt ein Spruchband mit einem Zitat von der Figur Alfred Tetzlaff aus der Fernsehserie „Ein Herz und eine Seele“. "Wenn einer zu faul ist oder zu dumm einen richtigen Beruf zu ergreifen, dann wird er Journalist", war darauf zu lesen.

Die Schwabenkompanie Stuttgart präsentierte beim gestrigen Heimspiel gegen Bayer Leverkusen das Spruchband „Im Herzen ständig bei uns - Immer weiter Sek. SV!“ für die mit Stadionverbot belegten VfB Stuttgart Fans. Auf weiteren Spruchbändern wurden ausgelaufene Stadionverbote und erneut die Ausgliederungspläne des VfB Stuttgart thematisiert.

Ganz ohne größere Choreografien lief aber auch das vergangene Wochenende nicht ab. So gab es beim Ostduell Dynamo Dresden gegen Hansa Rostock eine Choreografie im K-Block und zahlreiche Fahnen im Gästeblock zu bestaunen (Faszination Fankurve berichtete) und bei VfL Halle gegen Lokomotive Leipzig feierten Lok und Hallescher FC Fans ihre Freundschaft mit Rauch und einer Blockfahne. (Faszination Fankurve, 21.03.2016)

Update: Weil Sport1 ein Spruchband von SC Freiburg Fans beim Heimspiel gegen RB Leipzig als „frauenfeindlich“ einstufte, konterten die Freiburger Fans am Montag beim Heimspiel gegen den Karlsruher SC mit dem Spruch „Schaltet ein, Sexismus pur auf Sport1 ab 0 Uhr - Scheiß Sport1“.

Faszination Fankurve zeigt die Fanfotos folgender Spiele:
1. FC Köln - FC Bayern München (0-1)
1. FC Union Berlin - Eintracht Braunschweig (3-1)
FC Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach (2-1)
Fortuna Düsseldorf - 1. FC Kaiserslautern (4-3)
FC Erzgebirge Aue - Hallescher FC (4-0)
FC Rot-Weiß Erfurt - Chemnitzer FC (0-2)
1. FC Nürnberg - RB Leipzig (3-1)
1. FC Magdeburg - Holstein Kiel (0-1)
SC Paderborn - MSV Duisburg (0-0)
FC Augsburg - Borussia Dortmund (1-3)
VfB Stuttgart - Bayer 04 Leverkusen (0-2)
Hertha BSC - FC Ingolstadt 04 (2-1)
VfL Bochum - SpVgg Fürth (2-2)
SC Preußen Münster - VfR Aalen (0-2)
SV Sandhausen - FC St. Pauli (0-2)
Hamburger SV - TSG Hoffenheim (1-3)
Eintracht Frankfurt - Hannover 96 (1-0)