30.09.2017 - 1. FC Magdeburg

„Die Täter schweigen und decken sich“


Morgen jährt sich zum ersten Mal die Tragödie, die dem 1. FC Magdeburg Fan namens Hannes, der vermutlich aus Angst vor Halleschen FC Fans aus einem fahrenden Zug sprang, später das Leben kostete. Der Bruder von Hannes hat zu diesem Anlass ein Interview gegeben und darin auch Kritik an den HFC-Fans geäußert.

„Der Fall konnte bis heute nicht aufgeklärt werden. Weder die Kamerabilder noch die Zeugenaussagen konnten Klarheit bringen. Die Täter schweigen und decken sich“, erklärte Christoph Schindler, der Bruder von Hannes, im Interview mit Sportbuzzer.


Christoph glaubt, dass der Tag an dem er davon erfuhr, dass sein Bruder mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde, für immer einer der schlimmsten Tage seines Lebens sein wird. Weiter erzählt er, wie schwer die Stunden im Krankenhaus und wie aufmunternd die hunderten FCM-Fans vor dem Krankenhaus waren, die damals für Hannes da sein wollten.

Mit Fans des Halleschen FC hat sich der Bruder von Hannes seit den Vorfällen nicht getroffen. Wie er bei einem Treffen reagieren würde, weiß Christoph nicht. Er fragt sich zudem, ob damals in besagtem Zug fahrende HFC-Fans es „verdient“ hätten mit ihm zu reden. Er betont, dass die Vorfälle damals kein Streich gewesen seien, sondern das Leben seines Bruders gekostet hätten. Die Ermittlungen in dem Fall wurden schon vor Monaten eingestellt. Was genau in dem Zug vorgefallen ist, wird wohl niemals öffentlich. Eine Fremdeinwirkung konnte von der Staatsanwaltschaft nicht festgestellt werden (Faszination Fankurve berichtete). Der Bruder von Hannes wirft den HFC-Fans vor, sich gegenseitig zu decken.

Für Christoph gehören Ultras auch nach den Vorfällen immer noch unabdingbar zum Fußball dazu und lobt die Stimmung, die von ihnen organisiert wird. Traurig macht ihn hingegen, wenn er von „unnötigen Vorfällen“ hört. Christoph glaubt, dass Feindschaften bereits durch Gesänge entstehen würden, die Fans in jungen Jahren schon aufsaugen und nicht hinterfragen. Solche Provokationen sind für Christioph heute der Anfang von Gewalt, auch wenn er in Jugendjahren selbst bei provozierenden Gesängen mitgesungen habe.

Das morgige Heimspiel des 1. FC Magdeburg gegen den FC Carl Zeiss Jena wird als Gedenktag für Hannes stattfinden. Dies kündigte der 1. FC Magdeburg an und will dies jedes Jahr wiederholen (Faszination Fankurve berichtete). Für das morgige Spiel wurden bereits 19.500 Tickets verkauf. (Faszination Fankurve, 30.09.2017)

Hier gibt es das gesamte Interview mit dem Bruder von Hannes.

Fanfotos 1. FC Magdeburg




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