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Englands Premier-League-Clubs droht der Verlust der jüngsten Fangeneration. Eine Mitschuld daran tragen die hohen Eintrittspreise der Vereine, die es vielen Eltern nicht erlauben, ihre Kinder mit ins Stadion zu nehmen. Dies ergab eine Untersuchung.
Dem Finanzdienstleiter Virgin Money zufolge sehen sich 21 Prozent der englischen Fans nicht in der Lage, das Fußballvergnügen mit ihrem Nachwuchs zu teilen. Von diesem drohenden Fanverlust am stärksten betroffen sind der FC Chelsea und der FC Middlesbrough. Rund 40 Prozent der Chelsea-Fans sagen, der hohen Kartenpreis hindere sie daran, ihre Kinder mit zu den Spielen zu nehmen, während es bei Middlesbrough-Fans sogar noch vier Prozent mehr sind.
Ein Sprecher des Unternehmens warnt, dass Kinder, die nicht die Möglichkeit bekommen, Spiele live im Stadion zu verfolgen, kaum eine Begeisterung für den Fußball entwickeln werden. Das hätte zur Folge, dass der Sport die nächste Fangeneration verlöre und die Stadien am Ende mit Fans mittleren und höheren Alters voll seien.
Der Besuch einer Premier-League-Partie stellt sich in England durchaus als teures Vergnügen dar: Beispielsweise muss eine Familie mit zwei Kindern für Unterstützung des FC Chelsea umgerechnet 125 Euro pro Spiel zahlen. Auch bei den übrigen Premiership-Clubs variieren die Preise nur minimal.
Im Vergleich dazu ist der Besuch eines Bundesligaspiels einer vierköpfigen Familie in Deutschland deutlich erschwinglicher. So kostet ein Familienpaket beim amtierenden deutschen Meister VfB Stuttgart lediglich 48 Euro. Auch die Einzeltageskarten für Schüler sind moderat. Bei Hansa Rostock kostet die günstigste Sitzplatzkarte für Kinder neun Euro und selbst für ein Ticket in der Münchner Allianz Arena zahlt ein Schüler unter 14 Jahren lediglich zehn Euro. Dementsprechend stellt sich die Alterstruktur in deutschen Stadien sehr viel ausgeglichener als im Mutterland des Fußballs dar. (Faszination Fankurve, 11.04.08)