13.02.2012 - Afrika-Cup 2012

Durchwachsener Zuschauerschnitt beim Afrika-Cup


Mit einem überraschenden Sieger und einem mittelmäßigen Zuschauerdurchschnitt ging gestern der Afrika-Cup 2012 in Gabuns Hauptstadt Libreville zu Ende. Sambia setzte sich gegen die Elfenbeinküste durch und holte zum ersten Mal in seiner Geschichte den Titel.

Die Begegnungen des Afrika-Cups wurden in insgesamt vier Spielstätten in Äquatorialguinea und Gabun ausgetragen. Die äquatorialguineischen Stadien in Bata und Malabo boten dabei Platz für 37.500 beziehungsweise 15.250 Zuschauer. Insbesondere in Bata, wo die Arena eigens für den Afrika-Cup um 20.000 Plätze erweitert wurde, war der Zuschauerdurchschnitt mit 13.917 eher enttäuschend. In Malabo war das Stadion im Schnitt immerhin zu etwas mehr als 71 Prozent ausgelastet, es kamen rund 10.875 Fans pro Partie.

In Gabun lag der Schnitt in Librevilles Stade Angondjé bei 21.889 Zuschauern, für fast doppelt so viele (40.000) Besucher wäre Platz gewesen. Am Sonntag kamen 32.000 Zuschauer zum Endspiel. Die vierte Austragungsstätte, das Stade Franceville, war vor dem Turnier von 10.000 auf 35.000 Plätze erweitert worden. Im Nachhinein ein fraglicher Aufwand, da der durchschnittliche Besuch nur bei 8.786 Fans lag.

Die Spiele beim Turnier wurden damit im Schnitt von 14.276 Zuschauern im Stadion gesehen. Für einen Afrika-Cup ist diese Zahl durchschnittlich. Bei dem Wettbewerb, der alle zwei Jahre stattfindet, sind nur die wenigsten Begegnungen ausverkauft. Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Dieses Jahr spielen dabei sicherlich die gastgebenden Länder eine entscheidende Rolle, die jeweils nur etwas mehr als eine Million Einwohner haben und damit zu den kleinsten Staaten in Afrika gehören. Zudem sind die Eintrittspreise beim Turnier für afrikanische Verhältnisse stets im oberen Bereich anzusiedeln, viele potentielle Interessenten werden davon abgeschreckt.

Der nächste Afrika-Cup findet bereits 2013 statt. Um nicht alle zwei Jahre mit einer WM zu kollidieren, entschloss sich die Confederation of African Football (CAF) , auf ungerade Jahreszahlen umzusteigen. Ursprünglich hatte Libyen den Zuschlag erhalten, nach dem Bürgerkrieg wurde Südafrika aber zum neuen Ausrichter ernannt. So werden im kommenden Jahr alle Stadien, die bei der WM 2010 zum Einsatz kamen, ein unerwartet frühes Comeback auf der internationalen Sportbühne feiern. Mit Marokko steht auch der Gastgeber des Afrika-Cups 2015 schon fest, und den Libyern wurde im Tausch mit Südafrika das Turnier im Jahr 2017 zugesprochen. (Faszination Fankurve, 13.02.2012)