01.06.2006 - Hannover 96

Eigene Räume für die Fanszene


Bisher besaßen die Fans von Hannover 96 keine feste Anlaufstelle im Stadion oder in dessen Umgebung. Lediglich der uralte Fanprojektcontainer hinter der Nordkurve konnte als eine Art Anlaufpunkt bezeichnet werden, doch selbst dahin verirrten sich nur die, die ihn kannten. Das wird sich ändern, denn seit etwa einem Jahr ist in Hannover ein neues Projekt im Gespräch, das so genannte Fanvillage. Zuerst war angedacht, noch vor der WM eine Art Containerdorf an Stelle des alten FP-Containers zu errichten, mit der Zeit wurde sogar über einen festen Bau nachgedacht. Vor einem halben Jahr kam durch die neu errichtete Geschäftsstelle auf dem Stadiongelände sogar noch die alte Geschäftsstelle in der Clausewitzstraße ins Gespräch, in der ohnehin schon seit längerem Räumlichkeiten leer stehen. Am Ende lief es auf zwei Modelle hinaus. Das erste sah einen festen Bau für 180.000 Euro im Stadion vor, ähnlich wie dem Bremer Ostkurvensaal, bei dem die Finanzierung allerdings noch nicht ganz geklärt war. Das Fanprojekt und die Brigade Nord favorisierten diese Variante. Hauptargument war eine feste Anlaufstelle an den Spieltagen direkt im Stadion. Dort würden sich zusammen mit der neuen Geschäftsstelle fortan alle wichtigen Einrichtungen des Vereins befinden, da in dem Fanneubau die Rote Kurve und das Fanprojekt auch unter der Woche feste Büros hätten beziehen können. Denkmodell Nummer zwei beinhaltete die Nutzung der alten Geschäftsstelle in der Clausewitzstraße, mit dem Ziel einen Anlaufpunkt (ähnlich dem des Hamburger Fanhauses) zu schaffen, der zwar nicht am Stadion liegt, aber dort durch ein Containerdorf ergänzt werden sollte. Dies wurde vor allem von den Ultras Hannover und der Roten Kurve angestrebt. Besagte Variante war nicht nur billiger als ein kompletter Neubau, sondern neben einer weiterhin vorhandenen Anlaufstelle im Stadion hätte dies auch eine Wiederbelebung der alten Heimat am Eilenriedestadion zur Folge. Die Büros für das Fanprojekt und die Rote Kurve würden dann in der Clausewitzstraße zur Verfügung stehen.

Beide Seiten verständigten sich schließlich mit dem Verein darauf, die Fans selbst entscheiden zu lassen. Beim ersten Heimspiel der Rückrunde wurde daraufhin eine schriftliche Abstimmung durchgeführt, an der alle Interessierten teilnehmen konnten.

Das Ergebnis fiel unerwartet eindeutig aus: 77 % stimmten für die Doppelvariante von Containerdorf und Clausewitzstraße, 23 % wollten den festen Neubau im Stadion sehen. Die Rote Kurve und das Fanprojekt werden sich also zukünftig in der alten Geschäftsstelle niederlassen und dort auch unter der Woche eine eigene Anlaufstelle für die hannoversche Fanszene bieten können.

Die Fans sollen dort ebenfalls in Absprache Möglichkeiten zur räumlichen Mitbenutzung bekommen. In den letzten Wochen hat es bereits weitergehende Gespräche mit dem Verein gegeben. Die Planungen werden immer konkreter, und schon bald können die ersten Handgriffe getätigt werden – natürlich auch unter aktiver Mithilfe aus der Fanszene selbst. (Faszination Fankurve, 01.06.2006)

Fanfotos Hannover 96




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