04.05.2018 - 1. FC Köln

„Ein Dialog auf Augenhöhe findet nicht statt“


2012 hat der 1. FC Köln die sogenannte AG Fankultur eingerichtet, in der der Dialog zwischen Fans und dem Verein organisiert wurde. Die Ultràgruppen aus Köln nehmen an diesem Dialog seit Sommer 2017 nicht mehr teil. Nun hat der Südkurve 1. FC Köln e.V. Kritik an der Ausgestaltung der AG Fankultur geäußert.

„Grundsätzlich teilen wir die Idee, die hinter der Einrichtung einer AG Fankultur steckt. Anfangs war diese Arbeitsgruppe mit externen Moderatoren sehr gut organisiert und strukturiert. Die Teilnehmer der AG Fankultur arbeiteten gemeinsam an Inhalten mit konkreten Zielen und Ergebnissen. Nachdem auf externe Moderatoren verzichtet wurde, ging diese Struktur jedoch zunehmend verloren. In der Arbeitsgruppe waren fortan keine klaren Abläufe mehr erkennbar. Die Veranstaltungsleiter, die zugleich auch Angestellte des Vereins sind, treten nicht als objektive Moderatoren auf, sondern ergreifen zu oft Partei. Die Veranstaltungen beschränkten sich in den letzten Jahren hauptsächlich auf gegenseitigen Vorwürfen zwischen Vereinsfunktionären und Ultras, anstatt gemeinsam mit allen Teilnehmern an wichtigen Projekten und Zielen zu arbeiten. Der Stein des Anstoßes ging in diesem Zusammenhang meist von den Veranstaltungsleitern aus. Es entstand bei unseren Vertretern zunehmend der Eindruck, dass die Verantwortlichen des Vereins mit der AG Fankultur lediglich ihre eigenen Interessen durchsetzen möchten und Politik betreiben. Ein Dialog auf Augenhöhe findet nicht statt, was sich nicht zuletzt durch die einseitig bestimmte Zusammensetzung über die Teilnehmer der AG Fankultur widerspiegelt“, heißt es in der Kritik des Südkurven-Zusammenschlusses an der AG Fankultur.

Gleichzeitig stellt der Südkurve 1. FC Köln e.V. klar, dass die eigene Teilnahme an der AG Fankultur zuletzt zur Debatte stand, man sich aber dafür entschieden habe, den dort geführten Dialog fortzusetzen. Der Südkurven-Zusammenschlusses würde sich wünschen, dass in der AG Fankultur wieder konkrete Ergebnisse erzielt werden: „Die vom Vorstand des 1. FC Köln und weiteren Funktionären installierte AG Fankultur ist – ohne aus Vertraulichkeitsgründen öffentlich konkretere Kritikpunkte benennen zu wollen – aus unserer Sicht in der jetzigen Struktur kein Mehrwert für die Fankultur in Köln und gleicht eher einem einberufenen Stammtisch für FC Fans. Wir als Südkurve 1.FC Köln e.V. würden uns wünschen, dass die AG Fankultur zu alten Strukturen zurückfindet und klare Arbeitsziele definiert, um gemeinsam mit allen Teilnehmern arbeiten und Ergebnisse erzielen zu können“, so die Kritik der Südkurve weiter. Die AG Fankultur wurde 2012 ins Leben gerufen, als der 1. FC Köln nach dem Abstieg in die 2. Bundesliga nicht nur sportlich am Boden lag. In der Folgezeit entwickelte sich die AG Fankultur zu einer deutschlandweit beachteten Dialogform zwischen Fanszene und Verein. (Faszination Fankurve, 04.05.2018)

Fanfotos 1. FC Köln




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