19.05.2017 - VfB Stuttgart

„Ein Erfolg war diese Saison nicht!“


Der VfB Stuttgart steigt am Sonntag aller Voraussicht nach beim Heimspiel gegen die Würzburger Kickers nach einer Saison in der 2. Bundesliga wieder in die 1. Liga auf. Die Ultràgruppe Schwabensturm hat nun eine Stellungnahme zur sportlichen Situation des VfB Stuttgarts verfasst.

„Eigentlich ein Moment, in dem die Vorfreude auf das Kommende im Vordergrund stehen sollte. Und vorab, nichts liegt uns ferner als auch nur einem einzigen Weiß-Roten diese zu nehmen. Wenn es jemand verdient hat, am Sonntag aufzusteigen, dann diese Kurve und diese Fans, die seit dem ersten Spieltag wie eine Wand hinter ihrem Verein gestanden sind. Die sich nicht auf Nebenkriegsschauplätze eingelassen hat, die das große Ziel hätten gefährden können. Die auch dann weiterhin hinter der Mannschaft stand, als wohl viele andere diese bereits aufgegeben hätten. Als Beispiel sei hier nur das Spiel gegen Dresden genannt. Oder auch Spiele wie in Nürnberg oder gegen Berlin, die zu gewissen Anteilen schlicht mitentschieden wurden. Nein, euch wollen und werden wir nicht die Vorfreude nehmen. Vielmehr ist es uns wichtig, gerade jetzt, im Moment des Erfolges, das zweite Auge eben nicht zuzudrücken, sondern auch in diesen Tagen auf Missstände bzw. Fehlentwicklungen hinzuweisen. Wer uns kennt, weiß auch, dass wir unserem VfB nie etwas Schlechtes wollen. Aber trotzdem muss es doch die Pflicht eines jeden sein, eben jene Missstände anzusprechen. Schweigen bringt uns nicht weiter. Nur dort, wo Probleme angesprochen werden, können an diesen positive Veränderungen vorgenommen werden“, begründen die Stuttgarter Ultras, warum sie sich jetzt zur sportlichen Leistung zu Wort melden.

Der Schwabensturm verweist in der Stellungnahme auf den Wert des Kaders vom VfB Stuttgart, der der höchste der diesjährigen Zweitligasaison war. Den einzigen ernsthaften Konkurrenten sah der Schwabensturm in Hannover 96 und mahnt, dass beide Spiele gegen die Niedersachsen nicht gewonnen werden konnten. Der VfB Stuttgart habe es dennoch zu keiner Zeit geschafft, dominant aufzutreten.

„Ordnen wir die aktuellen Entwicklungen richtig ein. Ja, wir steigen auf und das ist auch gut so! Ja, der VfB gehört in die erste Liga und ja, mit dem möglichen Aufstieg am Sonntag könnten wir die Saison erfolgreich beenden. Doch gleichzeitig sagen wir auch: „Nein, ein Erfolg war diese Saison nicht!“ Sie war ein Spiegelbild des Vereins. Ein Balanceakt zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Zwischen dem Erreichen der selbstgesteckten Ziele und einem grandiosen Scheitern. Nicht mehr, nicht weniger! Es gilt ein gesundes Maß an den Tag zu legen. Bestehend aus Freude und Erleichterung über den sehr wahrscheinlichen Aufstieg in die erste Bundesliga und einem ebenso ehrlichen Blick auf die (sportliche) Realität des VfB. Ob diese vielleicht etwas dunklere Sicht auf die Dinge den Blick des Einzelnen schärft, bleibt letztendlich jedem selbst überlassen. Doch wollen wir abschließend an jeden Weiß-Roten appellieren, sich nochmals genau zu überlegen, was Wirklichkeit war und ist und was unserem VfB wirklich auch in Zukunft weiter hilft. Der Aufstieg hilft ihm zu 100%. Den Erfolg dahinter zu überhöhen und sich von den nackten Ergebnissen blenden zu lassen, hilft ihm dagegen nicht. Bleiben wir weiterhin wachsam und in den richtigen Momenten kritisch. Das sind wir unserem VfB bei aller Freude über den möglichen Aufstieg am Sonntag aus unserer Sicht und der Erfahrung der Vergangenheit schuldig“, heißt es vom Schwabensturm weiter. (Faszination Fankurve, 19.05.2017)

Fanfotos VfB Stuttgart




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