04.07.2007 - Eintracht Frankfurt

„Ein deutliches Zeichen“


Wie Faszination Fankurve berichtete haben die Droogs 99 aus Frankfurt dem DFB in Person des Sicherheitsbeauftragten Helmut Spahn im Juni eine Liste mit mehr als 16.000 Unterschriften gegen die derzeitigen Stadionverbotsvergabepraktiken überreicht.

Faszination Fankurve dokumentiert die Erklärung der Droogs 99, die in der Woche nach dem 16. Juni entstand und zeigt Bilder von der Übergabe:

Übergabe der Unterschriften an den DFB

Am vergangenen Samstag haben wir im Beisein der Presse die gesammelten Unterschriften aus der Kampagne gegen die derzeitigen SV-Vergabepraktiken und die aktuellen DFB-Richtlinien an den DFB übergeben. Die Aktion war ein voller Erfolg, bundesweit wurden weit über 16.000 Unterschriften gesammelt, allein in Frankfurt etwa 8.500. Ein deutliches Zeichen, dass sich in der Richtlinienproblematik etwas bewegen muss.

Im Rahmen der Übergabe erläuterten wir zunächst die Motivation und den Ablauf der Aktion. Im weiteren Verlauf haben wir anhand konkreter Beispiele und der "schwammigen" Passagen in den aktuellen Richtlinien die Probleme aufgezeigt, mit denen grundsätzlich alle Fußballfans konfrontiert sind. Unter anderem haben wir auch die Ohnmacht eines Betroffenen geschildert, dessen Verfahren nach §153 eingestellt wurde, sein SV aufzuheben. Und auch die lange Dauer des Aufhebungsprozesses generell gerügt. Auch in der Kritik stand die Vergabe von SV die an Spieltagen für Kleindelikte fernab jedes Stadions erteilt werden.

Herr Spahn, Sicherheitsbeauftragter des DFB, nahm die Unterschriften entgegen und stimmte zu, dass sich ausgehend von der jetzigen Situation etwas ändern müsse. Er sei, so Spahn, in den meisten Punkten der gleichen Meinung, wie die Vertreter der Aktion und appellierte an die Vereine, ihrer Verantwortung besser gerecht zu werden. An zwei Punkten werde der DFB aber auf jeden Fall festhalten, dass sei zum einen die Vergabe von SV bei Drittplatzdelikten und zum anderen das Nichteinstellen von SV nach Verfahrensende gemäß §153. Bei den Drittplatzdelikten führte Herr Spahn Rechtliche Gründe an, man müsse um sich vor etwaigen Regressforderungen zu schützen, den betroffenen ein SV erteilen. Er räumte allerdings ein, dass es sich dabei nicht kollektiv um bundesweite SV für fünf Jahre handeln müsse, sondern um solche, die in Art und Umfang der Situation angemessen sein sollten. Bezüglich der Verfahrenseinstellung wegen "geringer Schuld" (§153), sei, so Spahn, eben nicht die Unschuld des Betroffenen, sondern die "geringe Schuld" festgestellt worden. Demnach sei dieser auch mit SV zu belegen. Auch hier, so Spahn weiter, sei nicht generell ein SV für fünf Jahre obligat, es sei wichtig, dass Verfehlung und SV in einem angemessenen Verhältnis stünden.

Die Missstände, auf die wir gemeinsam mit aktiven Fans aus Berlin, Bremen, München, Nürnberg, Reutlingen, Aachen und Plauen aufmerksam gemacht haben, sind auch Thema auf dem DFB-Fankongress. Wir wünschen uns, dass im Interesse der aktiven Fans, möglichst viele unsere Forderungen umgesetzt werden und auch das Reformkonzept aus der Frankfurter Fanszene in die neu zu formulierenden Richtlinien mit einfließen.

Ein großes Dankeschön, geht an alle, die im vergangenen Dreivierteljahr, die Unterschriftenaktion unterstützt und umgesetzt haben. Das gilt für alle beteiligten Gruppen und Fanszenen gleichermaßen und in Frankfurt ganz besonders an die Gruppen und Gremien, die uns Unterstützt haben, die fleißigen Sammler sowie die deutschlandweit in Summe fleißigsten Unterschreiber. Wir bedanken uns auch für die freundliche Zusammenarbeit mit dem DFB und die Unterstützung unseres Vereins, Eintracht Frankfurt.

DROOGS 99

Frankfurt Ultras

Fanfotos Eintracht Frankfurt




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