18.02.2013 - Hannover 96

„Einbahnstraße“ bei Dialog - Rote Kurve stellt Gespräche ein


Der Supporters Club "Rote Kurve" hat vorerst die Kommunikation mit der Clubführung von Hannover 96 eingestellt. In einer Stellungnahme auf der Internetseite kritisiert die Rote Kurve, dass die vorgetragenen Argumente bei der Clubführung kein Gehör mehr finden würden.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der "Roten Kurve":

Am vergangenen Montag (11.02.2013) hat die Fanrunde mit Vertretern von Hannover 96, dem Fanprojekt Hannover, der Brigade Nord und der Roten Kurve stattgefunden.

Dieser Termin war im November 2012 vereinbart worden und wurde durch Martin Kind in den letzten Tagen auch wiederholt via Presse angekündigt bzw. bestätigt.

Bereits vor den Ereignissen der letzten Wochen – Kollektiv-Strafe Anschi Heimspiel für den RK-Block, langwierige Verhandlungen über den Ausweichblock W10/W11, Ankündigung über die Schließung des Fanladens zum Ende der laufenden Saison, Tumulte im Nordunterrang beim Heimspiel gegen Wolfsburg, Polizei-Aktion in Achim, Vollpersonalisierung der Dortmund-Auswärtskarten usw. – hatten sich die Gesprächspartner darauf verständigt, dass es in dieser Fanrunde um eine Vorstellung bzw. Bewertung des verabschiedeten DFL-Sicherheitspapiers durch Hannover 96 gehen sollte; außerdem hatte uns 96 in einigen Vorgesprächen und nicht zuletzt über die Medien mitgeteilt, dass auch der intern ausgearbeitete Maßnahmenkatalog vorgestellt werden sollte.

Leider bestätigte sich an diesem Abend unser Eindruck der letzten Wochen und Monate und die Verantwortlichen von 96 konnten uns weder den angekündigten Maßnahmenkatalog präsentieren, noch erfolgte eine Stellungnahme zum Sicherheitspapier.

Herr Kind forderte stattdessen unter anderem erneut, dass die Rote Kurve Ordnertätigkeiten im Stadion übernehmen soll bzw. bei Vergehen von – durch den vereinseigenen Ordnungsdienst bzw. die Polizei nicht zu identifizierenden – Einzeltätern die Geldstrafen des DFB tragen müsse. Ebenfalls wurde die „selektive Kollektivstrafe“ für den RK-Block (N16/17) beim Anschi-Heimspiel als gerechtfertigt und notwendig bestätigt, dazu gab es weiterhin keine Erklärung weshalb der Block N4 hier ausgelassen wurde.

Zusammengefasst können wir feststellen, dass die Clubführung von 96 Forderungen an die Rote Kurve stellt, die wir alleine aus Satzungsgründen schon nicht erfüllen können; gleichzeitig bestätigt sich unser Eindruck, durch die aktuelle Fanrunde und den geführten Gesprächen durch unseren Vorstand in den Wochen zuvor, dass es mittlerweile eine sehr einseitige Kommunikation geworden ist und unsere vorgetragenen Argumente kein Gehör mehr finden (Einbahnstraße!).

Jegliche eingeleiteten Maßnahmen und Konsequenzen schränken unsere umfangreichen Tätigkeitsfelder bei Spielen und im Rote Kurve-Alltag erheblich ein und werden immer wieder auf das Thema „Pyro“ bzw. Pyro-Geldstrafen durch den DFB reduziert. Dazu wird den Verantwortlichen der Roten Kurve eine unzureichende Distanzierung zur verbotenen Pyro-Technik vorgeworfen – dies ist aber definitiv falsch, wie nicht zuletzt unsere Stellungnahme nach dem Dresden-Spiel zeigt.

Bereits in der Vergangenheit (z.B. Frühjahr 2007) hatten wir sehr ähnliche Diskussionen mit Martin Kind. Die Thematik „Pyro“ wie sich hier zeigt ist kein neues Phänomen – nur der Umgang von Seiten des Vereins mit dem Supporters Club hat sich mittlerweile dahingehend verschärft, dass der Dialog zum jetzigen Zeitpunkt mit den Verantwortlichen von Hannover 96 in die sogenannte „Einbahnstraße“ gelaufen ist und Vorstand sowie Beirat der Roten Kurve somit zum Entschluss gekommen sind, es auf dieser Basis nicht weiter fortzuführen und die Gespräche einzustellen.

Wir werden Euch in der März-Ausgabe des Mitgliedermagazins detailliert über die Entwicklungen und Hintergründe der letzten Monate informieren und Euch zum Beispiel aufzeigen, welche der bereits umgesetzten Maßnahmen der letzten Wochen in den ersten Entwürfen des 96-Maßnahmenkatalogs zu finden sind – da wir hier alle Fakten erst einmal sauber aufarbeiten möchten und es insgesamt den Rahmen dieser Stellungnahme sprengen würde, bitten wir hier um Euer Verständnis.

Auf der Mitgliederversammlung im April werden wir gemeinsam mit Euch den weiteren Weg der Zusammenarbeit besprechen; bis dahin werden wir unseren selbst definierten Aufgaben als Supporters Club versuchen weiterhin gerecht zu werden und den Dialog mit den Fanbeauftragten, dem Fanprojekt und in den diversen Arbeitskreisen mit Stadt und Polizei aufrecht erhalten.

Auf diesen Ebenen werden wir uns weiterhin kritisch und konstruktiv einbringen und die Interessen von Euch soweit wie möglich wahren. Wir waren immer in alle Richtungen bereit für einen ernsthaften Dialog, leider gilt dies in unseren Augen nicht für alle unserer Gesprächspartner!

Vorstand und Beirat der Roten Kurve

Fanfotos Hannover 96




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