Einfluss der englischen Woche auf Zuschauerzahlen

Bei den gestrigen Bundesligaspielen der englischen Woche zeigte sich erneut wie wenig attraktiv die Spiele unter der Woche in manchen Fanszenen sind. Der VfL Wolfsburg setzte für das Auswärtsspiel in Frankfurt nur 200 Tickets ab, der SC Freiburg für das Spiel in Gladbach sogar nur 160.

Im Gästeblock in Frankfurt haben sich letztlich doch etwas mehr als 200 Fans des VfL Wolfsburg eingefunden, die Tageskassen waren geöffnet. Die mitgereisten Wölfe wurde mit einem 1-1 kurz vor Ende des Spiels belohnt. Sie mussten für den Trip von Wolfsburg nach Frankfurt gestern 740 Kilometer für den Hin- und Rückweg zusammen zurücklegen.

160 Fans des SC Freiburg, die Monat Februar u.a. wegen der langen Anreise nach Mönchengladbach den Negativpreis Spielansetzungsmonster erhalten haben (Faszination Fankurve berichtete), sicherten sich im Vorverkauf in Freiburg Eintrittskarten für das gestrige Spiel in Mönchengladbach. Sie mussten für Hin- und Rückweg zusammen sogar 960 Kilometer schaffen, um die 1-0 Niederlage in Mönchengladbach zu sehen. Viele Fans des SC Freiburg nutzten für die Hinfahrt einen ICE, der um 13:57 Uhr in Freiburg startete und nach einem Umstieg in Köln um 18:20 Uhr in Mönchengladbach ankam. Für den Rückweg wählten die Fans aus dem Breisgau einen Nachtzug, der erst heute um 05:55 Uhr in Freiburg ankam. Für manche ging es von dort sicherlich direkt zur Arbeit, Schule und in die Universität.

Die Fans des FC Schalke 04 konnten den Gästeblock in der Allianz Arena in München hingegen vollständig ausfüllen. Aber nicht nur auf die Zahlen an Auswärtsfans hat die englische Woche Auswirkungen, sondern auch auf die Anzahl der Zuschauer insgesamt.

Gestern gab es vier Erstligapartien, zu denen insgesamt 26.993 Zuschauer weniger kamen, als zu den gleichen Spielen in der Vorsaison. Obwohl durch die Kapazitätserhöhung in der Allianz Arena 4.000 Zuschauer mehr zum Spiel Bayern gegen Schalke kamen, sind insgesamt 13 Prozent weniger Zuschauer zu den gestrigen Spielen gekommen, im Vergleich zu den Zuschauerzahlen bei den gleichen Spielen in der vergangenen Saison.

In Mönchengladbach kamen 12.993 und in Frankfurt 9.900 weniger Zuschauer im Vergleich zur Vorsaison. In Hannover waren es 8.100 Fans, die dem Stadion fernblieben. Diese Zahlen lassen sich nicht alleine mit dem Rückgang der Gästefans erklären. Auch für die Fans der Heimmannschaft scheint der Besuch der Heimspiele unter der Woche, selbst bei Anpfiff um 20 Uhr nicht problemlos möglich. Die Dauerkarteninhaber, die für ihre Karte bezahlt haben, das Spiel jedoch nicht besuchen konnten, sind in den Zahlen nicht mal eingerechnet.

Bei dieser englischen Woche wird sicherlich auch das Wetter eine Rolle gespielt haben, das Anreisemöglichkeiten erschwert hat. (Faszination Fankurve, 04.02.2015)