Einstweilige Verfügung soll 50+1 sichern

Auch die Proteste von über 300 Hannover 96 Fans konnten die Zustimmung des Aufsichtsrats zum Verkauf der Stimmenmehrheit in der Hannover 96 Management GmbH nicht verhindern. Ralf Nestler, Aufsichtsratsmitglied bei Hannover 96 hat deshalb gestern eine einstweilige Verfügung beantragt.

Die Interessengemeinschaft Pro Verein 1896 kündigte rechtliche Schritte gegen den Verkauf der Stimmenmehrheit zum Preis von 12.750 Euro an Martin Kind an. Nun wurde die einstweilige Verfügung beim Landgericht Hannover beantragt. „Diese Einstweilige Verfügung soll die Einhaltung und Umsetzung der mit großer Mehrheit von den Mitgliedern des Hannoverschen Sportvereins von 1896 e.V. am 27.04.2017 getroffenen Mitgliederbeschlüsse ermöglichen und bis zur Entscheidung der Mitglieder auch einen voreiligen Antrag Kinds bei der DFL verhindern. Sobald es weitere Neuigkeiten gibt, wird Pro Verein 1896 weiter informieren“, heißt es dazu von Pro Verein 1896.

Zu der Summe von 12.750 Euro, für die Martin Kind die Stimmenmehrheit an der Hannover 96 Management GmbH erhalten soll, heißt es von Pro Verein 1896: „Es existiert ein qualifiziertes Gutachten eines anerkannten Experten, dass mindestens auf das Tausendfache des Kaufpreises kommt. Dieses wird in der entscheidenden Sitzung vorgelegt und auf diese gravierende Differenz verwiesen. Trotzdem stimmen drei Aufsichtsräte dem Vorstandbeschluss immer noch zu, trotz Hinweis auf Ihre Vermögensbetreuungspflicht für unseren Verein.“

Gegenüber Lokalzeitungen in Hannover kündigte Martin Kind hingegen ein Treffen mit dem Fanbeirat an, ein Gremium, in dem mehrere Fans sitzen, die sich für den Erhalt von 50+1 aussprechen. Das Treffen soll schon heute stattfinden. Hannover 96 kündigt zudem an, die eigene Kommunikationsstrategie zu überarbeiten. An der Beendigung von 50+1 will man bei Hannover 96 dennoch weiter arbeiten. Beim heutigen Treffen soll es auch um die dreistellige Anzahl abgelehnter Mitgliedsanträge gehen. (Faszination Fankurve, 03.08.2017)