Schon beim Heimspiel gegen den FC Augsburg sammelten die Ultras Frankfurt am vergangenen Sonntag Geldspenden, um beim heutigen Rückspiel des Viertelfinales in der Europa League wieder eine große Choreografie zeigen zu können. Dieses Mal bedeckte die Aktion das gesamte Waldstadion, mit Ausnahme des Gästeblocks.
„Eintracht vom Main im Herzen von Europa“, lautete das Motto der Choreografie. Der „Eintracht vom Main“-Teil war dabei mit weißen Fahnen auf einem Hintergrund von schwarzen Zetteln dargestellt. Auf der Gegengerade stand zudem auf Bannern noch „Nur du sollst heute siegen, weil wir dich alle lieben“ geschrieben.
In der Nordwestkurve war auf einer Blockfahne in Wimpelform der Europapokal abgebildet. Dazu wurde ein großes Spruchband mit „im Herzen von Europa“-Aufschrift präsentiert. Im restlichen Stadion wurden ebenfalls die schwarz-weiße Plastikfähnchen mit aufgedruckten Eintracht Frankfurt-Wappen geschwenkt.
Die Frankfurter Ultras haben in dieser Saison bei jedem Heimspiel in der Europa League eine Choreografie vorbereitet. Beim Heimspiel gegen Shakhtar Donetsk wurde eine bereits vorbereitete Choreografie wegen eines umstrittenen Polizeieinsatzes jedoch kurzfristig abgesagt (Faszination Fankurve berichtete). Ansonsten waren vor jedem Europapokal-Heimspiel der SGE in dieser Saison große Choreografien zu sehen, die das halbe oder das gesamte Waldstadion bedeckten.
Im Hinspiel unterlag die Eintracht bei Benfica in Lissabon noch mit 4:2 (Faszination Fankurve berichtete). Im heutigen Rückspiel holten die Hessen den Rückstand jedoch auf. Kostic brachte die Hausherren, die von den SGE-Fans lautstark nach vorne getrieben wurden, in der 36. Minute mit 1:0 in Führung. Der Führungstreffer wurde von Kostic aus einer Abseitsposition erzielt, einen Videobeweis gibt es in der Europa League aktuell aber erst im Finale, weshalb der Treffer trotzdem zählte. Rode sorgte in der 67. Minute mit einem Rechtsschuss im Strafraum für die 2:0 Führung, weshalb die Eintracht wegen der Auswärtstorregel ins Halbfinale einzog.
Die über 45.000 Eintracht-Fans unter den 48.000 Zuschauern im ausverkauften Waldstadion feierten die eigene Mannschaft für den Sieg gegen Benfica und den Einzug ins Halbfinale. Teilweise betraten Eintracht-Fans dabei vor der Nordwestkurve in den Innenraum, um den Sieg gemeinsam mit den Spielern zu feiern. Beim Jubeln gingen die SGE-Fans die Treppen vor der Kurve hinunter in den Innenraum, überstiegen die Webebanden jedoch nicht und waren somit auch nicht auf dem Spielfeld. Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic erklärte im Fernsehinterview nach dem Spiel, dass ein solcher spontaner Jubel durchaus erlaubt sein müsse, was die UEFA hoffentlich auch so sieht.
Im Vorfeld des Spiels sorgte ein Benfica-Fan in den sozialen Netzwerken für viele Lacher. Statt nach Frankfurt am Main im Westen von Deutschland reiste der Portugiese offenbar nach Frankfurt an der Oder in Ostdeutschland. Später stellte sich die Story als Fake heraus. Sie war von der 11Freunde-Redaktion initiiert worden. Die mitgereisten Benfica-Fans, die ins richtige Frankfurt reisten, trafen sich Vorfeld des Spiels hingegen auf dem Börsenplatz in der Frankfurter Innenstadt, von wo aus es mit Bussen zum Waldstadion ging, wo am Ende jedoch die Eintracht-Fans feiern konnten.
Die Eintracht zog mit dem 2:0 Heimsieg gegen Benfica erstmals seit 39 Jahren wieder in ein Halbfinale im Europapokal ein. Dort trifft die SGE auf den Chelsea FC aus London, der sich im eigenen Viertelfinale gegen Slavia Prag durchsetzte. (Faszination Fankurve, 18.04.2019)
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