21.01.2016 - Bayer 04 Leverkusen

„Emotionen wichtiger als Facebook-Likes“


Lars Bender, Stefan Kießling, Ömer Toprak, Rüdiger Vollborn und Meinolf Sprink trafen sich gestern mit Vertretern der Ultras Leverkusen und der Nordkurve 12. Thema des Abends war die Verbundenheit zwischen Fans und Mannschaft, die vor allem beim Auswärtsspiel in Weißrussland zuletzt nicht zu sehen war.

„Zu Beginn des Treffens wurden die Vorkommnisse aus Borisov als mahnendes und negatives Beispiel thematisiert. So waren sich alle Anwesenden einig, dass hier ein absolutes Fehlverhalten der Mannschaft vorlag und eine große Chance verspielt wurde, auf den so wichtigen Austausch mit den Fans einzugehen. Das ignorante Auftreten fast aller Spieler in der Nacht am Flughafen von Minsk, hatte für tiefe Risse im Verhältnis beider Seiten gesorgt. Das Fehlen von Führungsspielern auf dieser Reise mag sicherlich ein Grund sein, jedoch müssen auch jüngere Spieler schnellstmöglich lernen, wie man sich in so einer Situation in Zukunft zu verhalten hat. Und dies nicht nur aus Anstand, sondern bestenfalls aus Überzeugung. Uns war es beim gestrigen Treffen wichtig ein Verständnis zu erzeugen, dass jeder Spieler erhebliche auch persönliche Vorteile daraus zieht, wenn er in einem guten Verhältnis zu den Fans steht. Was ein Lars Bender oder ein Stefan Kießling schon seit langer Zeit in diesem Verein verinnerlicht haben, muss nun jedoch auch an die jüngere Generation weitergegeben werden. So muss eben diesen Spielern vermittelt werden, dass die Emotionen derer, die den Fußball und den Verein leben und lieben wichtiger sind, als Instagram-Hashtags und Facebook-Likes! Es kann nicht sein, dass einige Spieler in ihren Parallelwelten einen Tag nach einem verlorenen Derby munter ihre „Gute Laune-Selfies“ mit Luxusartikeln aller Art posten und damit den Eindruck erzeugen, dass ihnen die Ereignisse am Tag zuvor egal seien, während die Fans noch Wochen danach an der Niederlage zu knabbern haben“, heißt es in einem Rückblick der Nordkurve zum gestrigen Treffen über Situation nach Derbyniederlage und Unentschieden in Weißrussland.

Laut Angaben der Fanvertreter haben die Spieler ihre Fehler eingesehen. Die Kicker berichteten den Fans zudem davon, wie Fangesänge und Spruchbänder bei ihnen ankommen. Negative Stimmung im Stadion könne sich demnach auf die Leistung der Mannschaft auswirken. „Auch wir Fans sollten uns demnach viel öfter den Spiegel vorhalten und uns fragen, ob unser Support und das Verhalten im Stadion wirklich zielführend ist“, heißt es von der Nordkurve deshalb selbstkritisch. Spruchbänder würden von den Spielern „nicht nur wahrgenommen, wenn sie da sind, sondern auch vermisst, wenn sie es nicht sind“. Das Treffen scheint ein Schritt in die richtige Richtung gewesen zu sein, um die Verbundenheit zwischen Fans und Mannschaft am Bayerkreuz wieder enger werden zu lassen. (Faszination Fankurve, 21.01.2016)

Fanfotos Bayer 04 Leverkusen




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