04.08.2014 - Hannover 96

„Endlich Vernunft bei den Entscheidungsträgern“


Die Fanhilfe Hannover begrüßt der Vorschlag des nordrheinwestfälischen Innenministeriums zum Abzug von Polizeikräften aus den Stadien. Wie Faszination Fankurve berichtete, plant die Polizei in NRW die Einsatzstunden und Einsatzumfänge im Rahmen der Bundesligapartien deutlich zu verringern.

„Bemerkenswert ist, dass nun endlich Vernunft bei den Entscheidungsträgern zu siegen scheint.“ so Florian Meyer, Sprecher der Fanhilfe Hannover.

Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren durch populistische Forderungen einiger weniger Innenminister und Polizeigewerkschafter Diskussionen um die Sicherheit im Fußball befeuert, obwohl die Faktenlage zu jederzeit keine Grundlage hierfür erlaubte.

„Wir sind uns sicher, dass durch den teilweisen oder kompletten Rückzug von Polizeieinheiten aus den Stadien sogar die bisherigen Verletztenzahlen weiter zurückgehen werden. Insbesondere, weil Vorfälle wie beim Spiel Hannnover 96 gegen den FC Bayern vor einigen Jahren oder beim FC Schalke 04 gegen PAOK Saloniki dann der Vergangenheit angehören dürften“, fuhr Florian Meyer fort. Bei beiden Begegnungen sorgten Polizeieinsätze für große Diskussionen und bis zu 70 verletzte Fans wurden durch den Einsatz von Reizgas und Schlagstock verursacht. (Faszination Fankurve, 04.08.2014)

Weitere Stellungnahmen zum Thema:

Stellungnahme von Ligapräsident Dr. Reinhard Rauball zum Erlass des nordrhein-westfälischen Innenministeriums mit Blick auf das Thema Polizei-Einsätze:
"Wir waren im Vorfeld nicht über entsprechende Konzepte informiert. Die Überlegungen des nordrhein-westfälischen Innenministeriums sind aber im Grundsatz durchaus nachvollziehbar. Man wird sehen, zu welchen Ergebnissen der Pilot-Versuch kommt. Innenminister Ralf Jäger hat mir im persönlichen Gespräch glaubhaft versichert, dass es nicht darum geht, die Polizei aus dem öffentlichen Raum zurückzuziehen. Die Liga setzt in Sicherheitsfragen weiter auf einen konstruktiven Dialog mit der Innenministerkonferenz der Bundesländer."

Wolfgang Bosbach (CDU), Vorsitzende des Innen-Ausschusses und Mitglied der Arbeitsgruppe Fankultur beim 1. FC Köln, gegenüber der Westdeutsche Allgemeine Zeitung:
"Wenn Innenminister Jäger an seinen Plänen festhält, übernimmt er damit zumindest die politische Verantwortung, wenn wegen mangelnder Polizeipräsenz an Gefahrenschwerpunkten die Sicherheit der Allgemeinheit gefährdet wird. Die Problemfans, insbesondere die Gewaltbereiten, werden über diese Pläne ganz gewiss nicht traurig sein"

Christian Lindner, Bundesvorsitzender der FDP gegenüber der Rheinischen Post:
"Hier wird am falschen Ende gespart. Sicherheit im Fußball hat Top-Priorität. NRW-Innenminister Jäger sollte seinen Apparat verschlanken und auf PR-Aktionen wie Blitzer-Marathons verzichten. Dann hat er für Kernaufgaben wie den Schutz von Großveranstaltungen und die Bekämpfung von Einbrüchen auch mehr Kapazitäten."

Fanfotos Hannover 96




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