01.11.2005 - FARE

Erfolgreiche Aktionswoche gegen Rassismus


In ganz Europa beteiligten sich im Oktober Fans und Vereine an einer Aktionswoche gegen Rassismus. Diese wurde vom Netzwerk FARE (Football Against Rascism in Europe) dieses Jahr bereits zum fünften Mal organisiert. Auch viele deutsche Fangruppen nahmen mit Spruchbändern und Veranstaltungen teil. In Hannover wurde eine Werbebande eingeweiht, auf der künftig bei Heimspielen der Slogan „96-Fans gegen Rassismus“ zu lesen sein wird. Faszination Fankurve sprach mit Kurt Wachter, einem der Organisatoren von FARE.

Faszination Fankurve: Wie sind die Aktionswochen verlaufen?

Wachter: Wir können in diesem Jahr einen neuen Rekord vermelden. In 35 Ländern haben Aktionen stattgefunden. Während in England oder Schottland alle professionellen Fußballclubs teilnahmen, sind es in Ländern wie der Ukraine eher kleine Basisorganisationen, die sich beteiligen. In Spanien haben sich Ultragruppen von 13 Vereinen aus den ersten drei Ligen auf ein gemeinsames Transparent geeinigt. Das Motto lautete „Ultras vereint gegen Rassismus“. Auch in Frankreich gab es deutlich mehr Aktivitäten und ein antirassistisches Ultra-Netzwerk. Während in Österreich alle Vereine der 1. und 2. Liga an einem Aktionstag teilgenommen haben, gab es in Deutschland nicht viel von offizieller Seite, dafür haben sich jedoch zahlreiche Fangruppen beteiligt.

Faszination Fankurve: Wie war die Entwicklung in den letzten Jahren?

Wachter: Im Jahr 2001 sind wir mit lediglich neun Ländern gestartet, danach wurden es jedes Jahr mehr, und die Vielfalt der Aktionen nahm ebenfalls deutlich zu. Heute ist es schwer, überhaupt noch den Überblick zu behalten, was alles passiert. Allein in Großbritannien fanden über 600 Aktionen statt. Leider ist es für einige Gruppen nach wie vor schwierig, aktiv zu werden. So wurden geplante Aktivitäten bei Bröndby vom Verein verboten, und auch in Polen gab es Probleme.

Faszination Fankurve: Gab es in diesem Jahr Besonderheiten?

Wachter: In Ungarn hat mit Ferencvaros Budapest ein Verein, der sehr große Probleme mit rassistischen Anhängern hat, erstmals teilgenommen. Das wäre vor fünf Jahren noch nicht möglich gewesen und zeigt die positive Entwicklung.

Faszination Fankurve: Was ist als nächstes geplant?

Wachter: Die Kampagne im Oktober ist nur eine symbolische Aktion, gearbeitet wird jedoch das ganze Jahr. So werden auch 2006 wieder die Mondiali Antirazzisti stattfinden, an denen sich FARE maßgeblich beteiligt. Zudem steht unser Angebot an das WM-OK, im Rahmen der Weltmeisterschaft etwas zu organisieren. Das wurde bisher jedoch leider nicht angenommen. (Faszination Fankurve, 1.11.2005)






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