Der VfL Wolfsburg war am Sonntag um 18:00 Uhr im Westfalenstadion in Dortmund zu Gast. Etwa 100 Ultras des VfL Wolfsburg reisten bereits am Mittag nach Dortmund und besuchten dort nach Verlassen des Hauptbahnhofes eine nahegelegene Kneipe. Dort kam es zu einem Angriffsversuch von BVB-Ultras.
Laut Polizeiangaben sollen etwa 80, zum Teil vermummte BVB-Ultras versucht haben, die Kneipe anzugreifen, in der die Wolfsburger Ultras verweilten. Die Beamten setzten nach eigenen Angaben Schlagstöcke und Pfefferspray, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Die Dortmunder Polizei war nach eigenen Angaben bereits um 09:40 Uhr über die frühzeitige Anreise der Wolfsburger Ultras informiert worden. Die Beamten werfen der Reisegruppe vor, „konspirativ“ nach Dortmund gereist zu sein. Ein Vorwurf der seitens der Polizei immer häufiger kommt, wenn Fußballfans von der Reisefreiheit Gebrauch machen und die Beamten nicht mitbekommen, wann und mit welchem Verkehrsmittel eine Gruppe von Ultras zum Auswärtsspiel aufbricht.
Als die Wolfsburger Ultras die Dortmunder Angreifer erkannt haben, sollen sie laut Einschätzung der Polizei die Kneipe in Richtung der Angreifer verlassen haben. Der Polizeianweisung, wieder in die Kneipe zu gehen, sollen die Gästefans jedoch anschließend gefolgt sein.
Das Verhältnis zwischen der Wolfsburger und der Dortmunder Ultràszene gilt seit dieser Saison als angespannt, nachdem BVB-Ultras im Hinspiel die Zaunfahne des Commando Ultra aus Wolfsburg präsentierten und ein Wolfsburger Ultrà daraufhin die Zaunfahne von The Unity zerriss (Faszination Fankurve berichtete). Ende Oktober 2017 kam es zu einem Angriff von BVB-Ultras auf einen Zug mit VfL Wolfsburg-Fans, die auf dem Weg zum Auswärtsspiel auf Schalke waren, während die BVB-Fans nach Hannover reisten. Am Bahnhof Porta Westfalica kreuzten sich die Wege beider Fanszenen (Faszination Fankurve berichtete). In dieser angespannten Situation zwischen beiden Fanlagern kann die frühzeitige Anreise der Wolfsburger Ultras von Dortmunder Ultras als Provokation aufgefasst werden.
Das Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Wolfsburg, das am Sonntag um 18:00 Uhr angepfiffen wurde, endete vor 80.600 Zuschauern im Westfalenstadion torlos. Aus Wolfsburg waren circa 1.300 Fans angereist, die erneut im Oberrang im Nordosten und nicht im eigentlichen Gästeblock untergebracht wurden. Bei vielen BVB-Fans war auch am Sonntag schon das Montagsspiel am 26. Februar 2018 gegen FC Augsburg Thema. Über 200 Fangruppen und Fanclubs des BVB kündigten bereits an, dem Spiel fernzubleiben (Faszination Fankurve berichtete). Am Sonntag war dazu, neben einem üblichen Fahnenintro mit der „Herzlich Willkommen im Westfalenstadion Dortmund“-Fahne auch schon ein „Nein zu Montagsspielen“-Spruchband auf der Südtribüne zu sehen. (Faszination Fankurve, 16.01.2018)
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