29.07.2018 - Cottbus/Rostock

„Euer Choreoverbot löst sich in Rauch auf!“


Im Stadion der Freundschaft kam es heute am 1. Spieltag der 3. Liga zum Aufeinandertreffen von Energie Cottbus und Hansa Rostock. Weil Energie Cottbus den eigenen Ultras die Durchführung einer Choreografie verboten hatte, reagierten die auf das Verbot mit der einer Pyroshow.


„Euer Choreoverbot löst sich in Rauch auf!“ war vor Anpfiff im Norden des Stadions auf einem Spruchband zu lesen. Dazu vermummten sich zahlreiche Cottbuser Ultras unter eine hochgezogenen Fahne und zündeten anschließend Rauch und Bengalische Fackeln.


Die Fanszene Energie Cottbus zeigte im Nachgang des Spiels Unverständnis für das vom Verein auferlegte Choreografie-Verbot: „Da Choreografien und kleinere Intros neuerdings einen Risikofaktor für die Sicherheit darstellen sollen, wurden wenige Tage vor dem Spiel nahezu alle optischen Mittel untersagt. Obwohl im Rahmen solcher Choreo-Elemente in greibarer Vergangenheit keinerlei erhöhtes 'Sicherheitsrisiko' bestand, entgegnet man mit einer solch willkürlichen Verbotsaussprache - eine Kommunikation, die sich nach beidseitigen Bemühungen nicht gerade förderlich auf das erarbeitete #WIR auswirkt. Doch man ließ es sich nicht nehmen, die Tribüne zum Einlaufen mit Pyrotechnik zu beleben. Ein Rahmen von über 15.000 Zuschauern (davon knapp 3.000 Gäste), der mindestens drittligareif war und so einige Fans fußballhungrig auf die folgenden Spiele blicken lässt“, heißt es dazu von der Fanszene.


15.035 Zuschauer im Stadion der Freundschaft sahen anschließend, wie der Aufsteiger aus der Regionalliga Nordost das Heimspiel zum Auftakt der 3. Liga deutlich mit 3:0 gewinnen konnte. Unter den über 15.000 Zuschauern heute in Cottbus befanden sich auch 2.600 Hansa Rostock-Fans, die trotz der Niederlage für einen lautstarken Support sorgten. (Faszination Fankurve, 29.07.2018)

Update 30.07.2018: Energie Cottbus-Pressesprecher Stefan Scharfenberg begründete das Verbot der Choreografie gegenüber der Lausitzer Rundschau wie folgt: „Aufgrund der Kategorisierung des Hochsicherheitsspiels und den Erfahrungen aus dem Spiel gegen Weiche Flensburg, als insbesondere bei den heißen Temperaturen unter der Blockfahne mehrere Fans mit Kreislaufzusammenbrüchen behandelt werden mussten, hat die Sicherheitsberatung die Choreografie an diesem Spieltag unter dem Aspekt der Sicherheit als nicht durchführbar erachtet.“ Geplant gewesen sei demnach eine Choreografie mit Blockfahnen, die die gesamte Nordwand bedecken sollten. Gegenüber Faszination Fankurve erklärte Scharfenberg, dass die Choreografie bereits zwei Wochen vor Anpfiff des Heimspiels gegen Hansa Rostock bei den Sichheitsbesprechungen für dieses Spiel verboten wurde und dies den Fangruppen auch damals schon mitgeteilt wurde.