FC Bayern-Ultras malten Westkurve beim Derby an

Im Grünwalder Stadion kam es heute zum Derby zwischen der zweiten Mannschaft des FC Bayern und der ersten Mannschaft des TSV 1860 München. Ultras des FC Bayern bemalten vor Beginn des Derbys Stufen in der Westkurve mit rot-weißer Farbe an und machten Löwenfans so sauer.

Da der FC Bayern Heimrecht hatte, waren die aktiven Löwenfans nicht wie in der restlichen Saison in der Westkurve untergebracht, sondern im Gästeblock in der Ostkurve. Teile der Ultras des FC Bayern machten sich vor Anpfiff in der Westkurve breit, breiteten vor Spielbeginn eine Blockfahne aus und bemalten die Stufen des Stadions, das von vielen Löwenfans „Sechzgerstadion“ genannt wird, in den Vereinsfarben des FC Bayern an. Als die Blockfahne runtergelassen, wurde gingen die FC Bayern-Fans aus dem bemalten Bereich heraus und die angemalten Stufen kamen zum Vorschein.


Schon im Jahr 2008 bemalten FC Bayern-Fans vor dem DFB-Pokalderby zwischen beiden Vereinen in einer Nacht und Nebel-Aktion Stufen des Grünwalder-Stadion, das von FC Bayern-Fans gerne auch Hermann Gerland Kampfbahn genannt wird, mit roter und weißer Farbe an (Faszination Fankurve berichtete). Die heutige Aktion erinnerte an die damalige Provokation, die viel Aufmerksamkeit erfahren hatte.

Das heutige Derby wurde von der FC Bayern-Amateure Fanszene in der Stehhalle mit einem Fahnenmeer eingeleitet, das mit Luftschlangen, Konfetti und Pyrotechnik untermalt wurde. Dazu war ein Spruchband, auf dem „Dem Stadtmeister zur Ehre erstrahlt unsere Kampfbahn im rot-weißen Fahnenmeer“ geschrieben stand.
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In der zweiten Halbzeit wurde das Derby wegen fliegender Gegenstände aus dem Gästeblock und gezündeter Pyrotechnik der FC Bayern-Fans mehrfach für wenige Momente unterbrochen. Die zweite Mannschaft des FC Bayern ging in der ersten Halbzeit mit 2:0 in Führung. In der zweiten Hälfte gelang den Löwen der Anschlusstreffer, doch kurz vor Abpfiff erzielte der FC Bayern ein Tor zum 3:1 Endstand. 1860 München steht schon fast als Meister der Regionalliga Bayern fest.

Doch durch die zweite Derbyniederlage in dieser Saison stehen die Löwen auch nach diesem Spieltag noch nicht endgültig als Meister fest. Im Gästeblock waren heute etwa 1.000 Löwenfans, die sich hinter der rot-weißen „Red Bastards“-Fahne mit durchgestrichenen FC Bayern-Wappen positionierten. Vereinzelt schafften es 1860-Fans auch in die anderen Stadionbereich, die eigentlich den Heimfans zugedacht waren.

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Mit dem Spruchband „Kein Aufstieg für 'Sehzig'“ spielten FC Bayern-Fans in der Stehhalle zudem noch auf einen Schreibfehler von einem kürzlich gezeigten Spruchband von 1860-Fans an. In der Soical Media-Abteilung des TSV 1860 München scheint man die Anspielung nicht verstanden zu haben, zeigte ein Bild des Plakats und kommentierte es mit den Worten. „Da haben einige von den Bayern-Fans in der Schule nicht aufgepasst!“ Löwefans machten den eigenen Verein anschließend jedoch auf den Hintergrund der Aktion aufmerksam und der Facebook-Post wurde wieder gelöscht. (Faszination Fankurve, 29.04.2018)

Update 30.04.2018: Die Polizei München teilte im Nachgang des Derbys mit, dass schon an den beiden Abenden vor dem Spiel Fangruppen beider Vereine in München beobachtet wurden. Zu einem Aufeinandertreffen soll es aber nicht gekommen sein. Am Spieltag selbst kam es wegen Fanmärschen beider Fanlager zu Verkehrsbehinderungen. Wegen der Malaktion der FC Bayern-Ultras ermittelt die Polizei wegen Sachbeschädigung. Die Fläche in der Westkurve, die gestern rot-weiß angemalt wurde, soll insgesamt 20 Quadratmeter groß gewesen sein. Im Nachgang des Spiels sollen Fans beider Lager an der Haltestelle Sendlinger Tor aneinander geraten sein. Polizisten setzten bei dem Aufeinandertreffen Schlagstöcke gegen die Fans ein. In einem Biergarten in Stadionnähe sollen zudem sieben FC Bayern-Fans von Löwenfans attackiert worden sein, wobei sich drei FC Bayern-Fans verletzt haben sollen und zwei Löwenfans festgenommen wurden. Insgesamt wurden bei gestrigen Derby neun Personen festgenommen.