Die CSU will in Bayern ein neues Polizeiaufgabengesetz (PAG) einführen, das die Bürgerrechte im Freistaat deutlich einschränken würde. Beim Heimspiel des FC Bayern München gegen Borussia Dortmund zeigten am Samstag sowohl FC Bayern, als auch Borussia Dortmund-Fans Plakate gegen das neue Gesetz.
„Nein zum Polizeistaat - Gegen das PAG!“, stand auf einem Spruchband von The Unity im Gästeblock der Arena in München-Fröttmaning geschrieben. Vor der Südkurve München stand in großen Buchstaben eine „Nein zum Polizeiaufgabengesetz!“-Botschaft. Eine kleine Fahne mit der gleichen Botschaft hing während des gesamten Spiels vor der Südkurve.
Laut dem neuen PAG in Bayern dürfte die dortige Polizei Personen, die als Gefährder eingestuft wurden, ohne richterliche Entscheidung unendlich lange in Haft nehmen. Zudem dürfte die Polizei online und im wahren Leben verdeckte Ermittler einsetzen. Auch würde der Polizei in Bayern der Einsatz von Handgranaten erlaubt oder der Einsatz von Software zur automatischen Gesichtserkennung. Opposition und Datenschützer kritisierten den Gesetzesentwurf der in Bayern regierenden CSU bereits.
Fußballfans wissen, dass neue Gesetze und Befugnisse der Polizei, die vielleicht mal zur Terrorabwehr erfunden wurden, kurze Zeit später auch schon gegen Fans eingesetzt werden könnten. Auch beim Polizeiaufgabengesetz (PAG) besteht somit die Angst, dass diese Regelungen auch für Repressionen gegen Fußballfans genutzt werden.
Beim ersten Heimspiel nach der Mitgliederversammlung der DFL, auf der sich gegen die Stimme des FC Bayern für den Erhalt der 50+1-Regel ausgesprochen wurde, zeigte die Gruppe Munich's Red Pride ein Spruchband mit der ironischen Aufschrift „50+1 bleibt! Danke Kalle!“ in Richtung Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandsvorsitzender beim FC Bayern, der sich für eine Abschaffung von 50+1 aussprach.
Die Schickeria München zeigte zudem am Samstag noch ein Spruchband, auf dem „Fakt ist: Deutschtümelei und Rassismus sind schon mal gescheitert - Fick dich, Dobrindt, du Alman!“ geschrieben stand. Das Plakat richtete sich an CSU-Politiker Dobrindt, der zuletzt erklärte, dass der Islam, egal in welcher Form, in seinen Augen nicht zu Deutschland gehöre. Die Schickeria warf ihm u.a. deswegen Rassismus vor und beschimpfte in als „Alman“. Das Wort bedeutet auf türkisch eigentlich „Deutsch“, hat sich aber, ausgehend von migrantischen Jugendlichen, zum Schimpfwort entwickelt, mit dem sich über Personen lustig gemacht wird, die sich besonders deutsch geben.
Münchner #Südkurve - keine Fans von #Dobrindt #FCBBVB pic.twitter.com/BJJc8g30qP
— Marco Mader (@MarcoMader) 31. März 2018
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