09.07.2015 - FC Schalke 04

FC Schalke 04 kritisiert Innenminister Jäger


Der FC Schalke 04 reagiert mit einer Stellungnahme auf den Brief von Nordrhein-Westfalens Innenminister Jäger, indem dieser den Verein aufforderte, das Zeigen von polizeikritischen Fahnen zu unterbinden. Schalke 04 kritisiert, dass der Innenminister sich nicht an Absprachen halten würde.

„Wir bedauern allerdings, dass Herr Jäger sich zum wiederholten Male nicht an die zwischen dem Ministerium und dem FC Schalke 04 unter Beteiligung der DFL getroffene schriftliche Vereinbarung gehalten hat, in der Öffentlichkeit nicht mehr übereinander, sondern miteinander zu sprechen“, heißt es in die Stellungnahme auf der Schalker Vereinswebseite.


Der Verein fügt hinzu, dass Probleme zwischen Schalke und der Polizei wegen des PAOK Spiels durch intensive Gespräche ausgeräumt werden konnten. Schalke 04 sei an einer konstruktiven Zusammenarbeit mit der Polizei und anderen Behörden, aber auch mit seinen Fans interessiert.

Die Königsblaue Hilfe hat sich ebenfalls zu dem Thema zu Wort gemeldet und bezeichnet Innenminister Ralf Jäger als „Jäger der Meinungsfreiheit“. (Faszination Fankurve, 09.07.2015)

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung der Königsblauen Hilfe:

Der Jäger der Meinungsfreiheit

In unserem ersten Flyer schrieben wir uns auf die Fahnen, die Arbeit der Polizei kritisch zu hinterfragen und zu beleuchten. Mit der Aufhebung der Stadionverbote, die im Rahmen des Derbys 2012 ausgestellt wurden, haben wir einen Schritt auf diesem Weg hinter uns gebracht.
Ein weiterer großer Schritt steht uns bevor: Die Beleuchtung des Einsatzes der Polizei beim Champions-League-Spiel gegen Saloniki im Jahre 2013. Dieser Tage wurde natürlich rein zufällig ein Brief des NRW-Innenministers Jäger an den Verein öffentlich, in dem darum gebeten wird, die Schalker Fans von Vereinsseite mit Repressionen zu belegen. Natürlich nur unter der Prämisse, dass sie auf ihr in der Verfassung verankertes Grundrecht auf Meinungsfreiheit verzichten, und auf die Missstände, die bei dem Einsatz offenkundig auftraten, deutlich zu machen.

Natürlich, die Kritik kann typisch für den Ruhrpott auch mal in derbere Töne verfallen, dennoch trifft sie im Kern den Punkt. Der Einsatz war überzogen, die gefällten Urteile sind eine Farce und wir als Königsblaue Hilfe helfen den Opfern dabei, nicht zu Tätern gemacht zu werden. Genau diesen Weg beschreiten der NRW-Innenminister Jäger sowie die Kollegen der beiden Polizeigewerkschaften Wendt und
Plickert.

Art. 5 Abs. 1 Grundgesetz: Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.
Dass besagter Brief aus dem Innenministerium an die Presse gelangt hat nur einen Zweck: Die neutralen Fans auf die Seite des Innenministeriums zu schlagen. Wie die Schalker Anhängerschaft denkt, zeigte sich auf der abgelaufenen Mitgliederversammlung ganz deutlich: Pfiffe gegen den Einsatz, auch noch eineinhalb Jahre darauf.

Wir als Königsblaue Hilfe dulden es nicht, dass die Geschädigten in ihren Prozessen zu Tätern gemacht werden und da es nicht anders geht, müssen wir, entgegen der Stellungnahme unseres Vereins, übereinander und nicht miteinander reden:

Wir fordern eine faire Aufarbeitung und Aufklärung des Polizeieinsatzes in der Nordkurve nach rechtsstaatlichen Prinzipien!

Fanfotos FC Schalke 04




Weitere News:
25.07.2021: Ultras Gelsenkirchen beschwören den Zusammenhalt
21.04.2021: S04-Abstieg: Vorfall am Teambus & Feuerwerk von BVB-Fans
12.02.2021: Schalker Ultras mit Besuch an Geschäftsstelle
24.12.2020: Wie Ultras GE die graue Wand in der Nordkurve bemalten
13.12.2020: S04-Ultras motivierten Spieler vor Abfahrt nach Augsburg

Alle 394 News anzeigen