09.11.2017 - 1. FC Kaiserslautern

FCK-Ultras kritisieren offenen Brief der Mannschaft


Die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern wandet sich vor dem Heimspiel gegen den VfL Bochum mit einem offenen Brief an die FCK-Fans, um den Zusammenhalt zwischen Fans und Team in Zeiten des Abstiegskampfes zu stärken. Die Ultras vom Pfalz Inferno bezeichneten die Aktions der Mannschaft als „Schwachsinnsbrief“.

Während sich die FCK-Spieler beim Heimspiel gegen den VfL Bochum warmmachten, war auf der Westtribüne ein Spruchband des Pfalz Infernos mit der Aufschrift „Lieber Arsch aufreiben statt Briefchen schreiben“ zu lesen.

Die Ultràgruppe meldete sich nun mit einer Erklärung zu dem Spruchband und dem offenen Brief der Mannschaft zu Wort, in dem die Aktion der Mannschaft als „Marketingmaschinerie“ bezeichnet wird: „In der aktuellen sportlichen Situation helfen Worte nicht weiter, solange keine Taten folgen. Da einem Teil der Mannschaft ihre Instagram-Follower oder der Sekt nach der nächsten Niederlage abends in der Stadt wichtiger sind, als Taten auf dem Platz für sich sprechen zu lassen, war es recht leicht, diesen Brief für uns einzuordnen. Hier wurde mal wieder die minderbegabte Marketingmaschinerie angeworfen, die sich mit der Mannschaft zusammen inzwischen Platz 18 der Tabelle teilen dürfte. Spieltagsaktionen, welche aus der Mannschaftskasse bezahlt werden sollen, setzen dem Ganzen noch die Krone auf. Für uns stellt dieser Brief eine scheinheilige Vorkehrung dar, aus der Angst heraus, dass die Situation im Stadion bei einer folgenden Niederlage eskalieren könnte. Geredet wurde in dieser Saison bisher ganz viel - getan dafür leider umso weniger. Der Verein steht, sportlich und finanziell, aktuell mit dem Rücken zur Wand, aber dies haben einige Spieler scheinbar immer noch nicht kapiert. Hier helfen keine schlechten Briefchen mehr, hier helfen Kampfgeist, Aufopferung für die Werte des Vereins und nicht zuletzt auch 'der Wille, alles für den anderen zu geben.' Wer diese Tugenden nicht umsetzen kann oder will, sollte auch keinen Schwachsinnsbrief unterschreiben. Die Zeit der Worte ist vorbei - lasst endlich Taten folgen!“, so die Antwort des Pfalz Infernos auf den Brief der FCK-Spieler, in dem es u.a. hieß: „Die Situation ist für den gesamten Verein und auch für uns als Mannschaft belastend. Wir haben uns nach dem Spiel in Regensburg geschworen, weiterhin alles daran zu setzen, den FCK mit seiner Tradition und seinen Werten zu beschützen und diesen Verein in der 2. Bundesliga zu halten. Der Wille und die Überzeugung ist ungebrochen, aber wir schaffen das nur MIT und nicht OHNE Euch. Wir brauchen weiterhin Euch und Eure Unterstützung, im wichtigen Spiel gegen Bochum und in allen anderen Spielen der Saison. Nur gemeinsam werden wir das große Ziel Klassenerhalt schaffen.“

Nach dem torlosen Heimspiel gegen Bochum zog es etwa 200 FCK-Fans in Richtung Mannschaftsbus, um die eigenen Spieler zur Rede zu stellen (Faszination Fankurve berichtete). Der 1. FC Kaiserslautern ist nach 13 Spieltagen Tabellenletzter der 2. Bundesliga und hat schon fünf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. (Faszination Fankurve, 09.11.2017)

Fanfotos 1. FC Kaiserslautern




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