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Über 700 Fans des 1. FC Magdeburg wurden heute am Bahnhof in Bochum von der Poli
zei festgesetzt. Die FCM-Fans verpassen deswegen fast das gesamte im Abstiegskampf wichtige Zweitligaspiel im Ruhrstadion gegen den VfL Bochum. Die Fanhilfe Magdeburg kritisiert das Vorgehen der Polizei scharf.Unsere Meldung zu #BOCFCM in #Bochum gibt es hier:
Ein Video, das die Abfahrt des Fußballsonderzuges am Hauptbahnhof zeigt, haben wir hier angehängt👇🏻 pic.twitter.com/52Gp0eWRFW
— Bundespolizei NRW (@bpol_nrw) 4. Mai 2019
„Der Sonderzug der Magdeburger Fanszene wird aktuell am Bochumer Bahnhof ohne Angaben von Gründen von der Polizei kontrolliert. Etwa 700 bis 1.000 Fans des 1. FC Magdeburg, die mit einen selbstorganisierten Sonderzug und zahlreichen weiteren Zügen zum Zweitliga-Duell nach Bochum reisten, wurden am Bahnhof von der Polizei festgesetzt. Aktuell macht die Polizei keine Angabe zu den Gründen der Maßnahme. Betroffene Fans, die vor Ort nach der Rechtsgrundlage und Durchsuchungsbeschlüsse fragten, erhielten zunächst keine Antwort von der Polizeikräften. Später hieß es, dass einige wenige gezündete Pyro-Fackeln zu der Maßnahme geführt hätten. Ein Rechtsanwalt aus der Magdeburger Fanszene versucht vor Ort zu vermitteln und einen Überblick über die komplizierte Lage zu gewinnen. Der Zugang zu seinen Mandanten wurde ihm dabei bereits mehrmals von der Polizei verwehrt. Betroffene Fans erhielten keine sonst übliche Rechtsbelehrung durch die Polizei. Die Aktion macht auf Grund der enormen Zahl an Polizeikräften vor Ort einen lang geplanten Eindruck. Die Hinfahrt nach Bochum verlief friedlich und ohne besondere Vorkommnisse. Die Fanhilfe Magdeburg verurteilt die Aktion der Polizei und beklagt die fehlende Verhältnismäßigkeit der Einsatzleitung. Alle betroffenen Fans werden das Spiel des VfL Bochum gegen 1. FC Magdeburg trotz gültiger Eintrittskarten nicht mehr im Stadion verfolgen können. Auch im Stadion berichten Fans von zahlreichen Schikanen wie etwa doppelte Körperkontrollen sowie fehlende Sanitäranlagen. Bereits in den Wochen vor dem Spiel wurde in der Magdeburger Fanszene auf die besondere Fahrt hingewiesen. Die Organisatorinnen und Organisatoren des Sonderzuges riefen zu Besonnenheit auf und appellierten an die Eigenverantwortung der mitfahrenden Fans. Die Polizei unternimmt immer wieder solche kollektiven Festsetzungen von Fans, um sie am Besuch von Fußballspielen zu hindern. Die Magdeburger Fanszene erlebte etwa beim Spiel gegen FC Union Berlin II im Dezember 2014 solche Maßnahmen. Damals wurden über 250 Fans von der Berliner Polizei rechtswidrig festgehalten. Daraufhin wurde die Fanhilfe Magdeburg ins Leben gerufen, um betroffene Fans zu unterstützen“, teilte die Fanhilfe Magdeburg, die FCM-Fans bei Problemen mit Polizei und Justiz unterstützt, dazu mit.
Der Fußballsonderzug aus #Magdeburg ist in #Bochum angekommen. Da auf der Anfahrt Pyrotechnik gezündet wurde, wird es zu Verzögerungen aufgrund polizeilicher Maßnahmen kommen.#BPOL #BOCFCM pic.twitter.com/f4LBQ1vCji
— Bundespolizei NRW (@bpol_nrw) 4. Mai 2019
Update 05. Mai 2019: Die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, die zur Rechtfertigung des umstrittenen Polizeieinsatz am Bochumer Hauptbahnhof Videomaterial von der Abreise der FCM-Fans veröffentlichte, erklärte zu den Vorfällen im Nachgang in einer Pressemitteilung: „Etwa 680 Magdeburger Fans haben am heutigen Morgen (4. Mai) einen Fußballsonderzug genutzt, um nach Bochum zu reisen. Kurz vor dem Eintreffen am dortigen Hauptbahnhof wurde die Bundespolizei von der Notfallleitstelle der Deutschen Bahn darüber informiert, dass aus dem fahrenden Zug Pyrotechnik gezündet worden sei. Um weiteres Zünden von Rauchkörpern und Böllern sowie die dadurch entstehende erhebliche Gefahr für unbeteiligte Personen im Bahnhof zu verhindern, sollten alle Personen aus dem Sonderzug, vor Betreten des Personentunnels, nach Pyrotechnik abgetastet werden. Nachdem diese Maßnahmen angekündigt wurden, entfernten sich einige Fans kurz darauf und verließen durch die Nachbargleise den Bahnsteig, um sich den Kontrollen zu entziehen. Weitere Personen begaben sich zurück in den Zug, öffneten die Türen der Gegenseite und betraten ebenfalls die Gleisanlagen. Daraufhin mussten einige Gleise im Hauptbahnhof gesperrt werden, was zu beträchtlichen Einschränkungen im Bahnverkehr führte. Viele Magdeburger Fans zeigten sich im weiteren Verlaufe unkooperativ mit den Maßnahmen der Bundespolizei und verweigerten ein Abtasten ihrer Kleidung. Mehrere Polizeibeamte wurden dabei aus der großen Menge der Personen körperlich durch Faustschläge, Tritte und einen Flaschenwurf angegangen. Eine Beamtin wurde von einem 29-jährigen Mann durch einen Faustschlag gegen den Schutzhelm attackiert. Weiterhin versuchte er die Polizistin in die Menschenmenge zu ziehen und ihr die Einsatzmittel zu entwenden. Insgesamt drei Polizeibeamte wurden bei den beschriebenen Taten verletzt, blieben jedoch dienstfähig.“Hier ein Eindruck von der Lage vor Ort am Bahnhof #Bochum. Die @polizei_nrw_bo agiert chaotisch, unsortiert und ohne jegliche Begründung. Es wurde bisher kein Durchsuchungsbeschluss vorgelegt oder Grund für die Schikane genannt. #BOCFCM #FCM #Fanhilfe pic.twitter.com/O52NN24F8u
— Fanhilfe Magdeburg (@fanhilfe_md) 4. Mai 2019
Unsere Meldung zu #BOCFCM in #Bochum gibt es hier:
Ein Video, das die Abfahrt des Fußballsonderzuges am Hauptbahnhof zeigt, haben wir hier angehängt👇🏻 pic.twitter.com/52Gp0eWRFW
— Bundespolizei NRW (@bpol_nrw) 4. Mai 2019