24.04.2017 - FC Schalke 04

Fahnenmeer & Spießrutenlauf für Timo Werner


In der Nordkurve Gelsenkirchen wurde gestern beim Heimspiel des FC Schalke 04 gegen Rasenballsport Leipzig ein Fahnenmeer gezeigt, zu dem der aus dem Hinspiel bekannte Spruch „Gegründet von Kumpeln und Malochern“ gezeigt wurde. Für Timo Werner wurde das Spiel zu einem Spießrutenlauf.

„Heute gilt es dem Kunstprodukt aus Leipzig wieder klar vor Augen zu führen, was Fußballtradition bedeutet. Dazu haben wir in der Nordkurve Fahnen verteilt, um unsere Kurve in blau und weiß erstrahlen zu lassen. So, wie es seit über 100 Jahren Tradition ist! An der Brüstung zum Oberrang wird die 'Gegründet von Kumpeln und Malochern'-Fahne hängen. Eine Sache ist heute extrem wichtig: Schwenkt die Fahnen über 90 Minuten und gebt alles auf den Rängen! Schreien wir den Dosenmüll aus der Arena!“, hieß es in der Ankündigung der Aktion von der Nordkurve Gelsenkirchen.

Schon vor dem Spiel gab es ein lautes Pfeifkonzert in der Arena auf Schalke zu hören, als der Stadionsprecher die Mannschaftsaufstellung der Gäste vorlas und Timo Werner ankündigte. Die Proteste gegen den RB Leipzig Stürmer, der im Hinspiel durch eine dreiste Schwalbe auffiel und so in Missgunst der Fans fiel, setzte sich mit lautstarken und beleidigenden „Timo Werner ist eine Hurensohn“ Gesängen in der Nordkurve Gelsenkirchen fort, die seit dem Hinspiel in Leipzig nicht nur von Schalke-Fans, sondern zum Beispiel auch beim Dart beliebt wurden. Werner versuchte bei diesem Spießrutenlauf ruhig zu bleiben und erzielte in der 14. Spielminute den 0:1 Führungstreffer für RB Leipzig. Anschließend verzichtete Werner auf einen echten Torjubel, wahrscheinlich, um die aufgeheizte Atmosphäre im mit 60.916 Zuschauer gefüllten Stadion nicht weitere anzustacheln. Bis zu seiner Auswechslung in der 83. Spielminute pfiffen die Schalke-Fans Timo Werner bei so gut wie jeder Ballberührung aus.


Die Arena auf Schalke war wegen des nicht ausverkauften Gästeblocks gestern nicht komplett ausverkauft. Laut Angaben von RB Leipzig fuhren 1.800 Gästeanhänger auf einen Sonntag ins Ruhrgebiet. Tickets für Teile des Sitzplatzbereichs der Gäste wurden deshalb an Schalke-Fans verkauft. Ein ursprünglich von RB Leipzig Anhängern geplanter Sonderzug wurde schon vor Wochen abgesagt.

An Fans des FC Schalke 04 wurden gestern aus der Fanszene Flyer verteilt, in denen nochmals auf Unterschiede zwischen des Engagements von Gazprom auf Schalke und den Investitionen von Red Bull bei RB Leipzig hingewiesen wurde: „Im Beispiel Leipzig hat der Großkonzern nicht nur ein gewisses Mitspracherecht, sondern ist alleiniger Eigentümer und hat die komplette Macht über die Entscheidungen des Vereins. Ohne Red Bull würde es RB Leipzig nicht geben! Gazprom und andere Sponsoren haben hingegen ein deutlich geringeres Mitspracherecht.“ Auch auf RB Leipzig als Ostclub wurde in dem Flyer eingegangen: „RB mag zwar 'Leipzig' im Namen tragen, ist jedoch im Kern kein Leipziger Verein, sondern eine aufgestülpte und austauschbare Hülle, die genau so an jedem anderen Standort der Republik stehen könnte. Der Verein ist nicht tief in der Stadt und der Region verwurzelt, sondern wurde nur aus strategischen Überlegungen dort aus dem Bode gestampft. RB geht es nicht um den Osten, dieser wird letztendlich ausgenutzt, weil der Standort einen hohen Ertrag verspricht“, hieß es in dem Flyer weiter. Der FC Schalke 04 erzielte direkt nach Anpfiff der zweiten Halbzeit durch Huntelaar den Ausgleich zum 1:1 Endstand. Die Fanfotos des Spiels gibt es oben in der Galerie. (Faszination Fankurve, 24.04.2017)

Fanfotos FC Schalke 04




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