14.06.2012 - Young Boys Bern

Falsche Tatsachen über Bern Fan in Tageszeitung?


Eine Rechtsanwältin, die einen Fan von Young Boys Bern vertritt hat einen öffentlichen Brief an den Chefredakteur der Gratiszeitung 20Minuten verfasst, nachdem diese Zeitung schrieb, dass ihr Mandant Steine und Dosen auf Polizisten geworfen hat.

Faszination Fankurve dokumentiert den offenen Brief an den Chefredakteur Boselli von 20 Minuten:

20minuten-Meldung zu YB-Fan «von A-Z falsch»

Mit der Bitte um Veröffentlichung sendet uns Rechtsanwältin Manuela Schiller folgende Richtigstellung, die sie heute Freitag als Reaktion auf eine Meldung in 20minuten dem Chefredaktor des Gratisblattes zukommen liess:

Sehr geehrter Herr Boselli

In Ihrer heutigen Printausgabe von 20minuten ist ein kurzer Artikel zu einem Prozess gegen einen von mir vertretenen YB-Fan, welcher eindeutig falsche Tatsachen zum Sachverhalt in die Welt setzt.

Ihr Gerichtsberichterstatter, Herr Attila Szenogrady, war bereits bei der Gerichtsverhandlung vor 1. Instanz anwesend. Anwesend war er ebenfalls gestern an der Verhandlung vor Obergericht. Er kannte sowohl die Anklageschrift als auch das erstinstanzliche Urteil. Er hat die Plädoyers von Anklage und Verteidigung und die Urteilseröffnung mitgehört.

Im Artikel steht wörtlich: “Der YB-Hooligan hatte am 05. März 2011 nach dem Match GC – YB im Bahnhof Altstetten Dosen und Schottersteine auf Polizisten geschleudert, die einer ohnmächtig gewordenen Frau helfen wollten.” Dieser Satz ist von A-Z falsch. Meinem Mandanten wurde im Gegenteil gerade nicht vorgeworfen (weder in der Anklage noch von beiden Gerichtsinstanzen), selbst aktiv Gewalt angewendet zu haben. Es wurde sogar anerkannt, dass er zu denjenigen Fans und YB-Betreuern gehörte, die der Frau vor dem Polizeieinsatz geholfen haben. Vorgworfen wurde ihm lediglich, dass er in den wenigen Sekunden, die evt. dafür zur Verfügung gestanden hätten, nicht wenigstens versucht habe, sich zu entfernen.

In der heutigen NZZ und in der gestrigen online-Ausgabe der NZZ können Sie eine faire Schilderung der Gerichtsverhandlung nachlesen

(http://www.nzz.ch/aktuell/zuerich/stadt_region/25-jaehriger-entlastet–und-trotzdem-verurteilt-1.17210056)

Ich gehe zugunsten Ihres Gerichtsberichterstatters davon aus, dass nicht er für diese falsche Berichterstattung die Verantwortung trägt, sondern dass dies das Resultat einer fehlerhaften Kürzung seines Beitrages in der Redaktion ist. Dennoch ist es für mich bezeichnend und entspricht dem Zeitgeist. Die Gerichtsverhandlung hat ergeben, dass die Geschichte komplizierter ist und die Feindbilder nicht so klar bestätigt werden. Das ist dann keinen Artikel wert, bzw. nur eine Kurzmeldung. Diese darf dann auch noch falsch sein. Hauptsache die Stimmung gegen jugendliche Fussballfans wird wieder einmal – wenn auch nur mit einer Kurzmeldung – bestätigt.

Ich bitte um Kenntnisnahme und verbleibe

mit freundlichen Grüssen

Manuela Schiller

Rechtsanwältin

Fanfotos Young Boys Bern




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