Fanhilfe kritisiert Betretungsverbote & USK-Begleitung

Der Weiß-Grüne Hilfefonds machte heute öffentlich, dass in Fürth erstmals sogenannte Betretungsverbote gegen Gästefans ausgesprochen worden sein sollen. Zudem hätten Polizisten des Unterstützungskommandos (USK) Kleeblatt-Fans laut Aussage der Fanhilfe verfolgt und bedrängt.

„Wie uns weiterhin von mehreren Kleeblattfans berichtet wurde, sind diese bereits auf der Anreise zum Sportpark durch USK-Beamte erneut verfolgt und bedrängt worden. Dabei wurden anreisende Kleingruppen auf dem Weg zum Ronhof nicht nur willkürlich festgehalten und verdachtsunabhängig kontrolliert, sondern auch mit hanebüchenen und haltlosen Anschuldigungen konfrontiert, wie der vermeintliche Übertritt über eine rote Ampel. Angesichts der Debatte über eine zu hohe Arbeitsbelastung der Polizei, bleibt die Frage, weshalb fünf USK-Beamte einen Kleeblattfan von der Innenstadt bis zum Sportpark begleiten. Dieses Szenario wurde uns durch verschiedene Kleeblattfans bereits noch am Sonntag bestätigt“, kritisierte der Weiß-Grüne Hilfefonds das Vorgehen der Polizei. Auch im Stadion sollen USB-Beamte „immer wieder durch auffällige Gesten sowie Foto- und Videoaufnahmen hinter der Nordtribüne und der Gegengerade“ provoziert haben.

Von den Betreungsverboten sollen acht Jahn Regensburg-Fans betroffen gewesen sein. „Unseren Erkenntnissen zufolge lag hierbei jedoch keinerlei rechtskräftige Verurteilung o.ä. vor, sondern es sind Fußballfans schlichtweg im Vorfeld bereits bezichtigt worden, dass von diesen eine „Gefahr für Leib und Leben“ ausginge. Wir verzeichnen somit einen massiven Einschnitt in die Bewegungsfreiheit eines Menschen und damit in dessen Grundrecht. Dass die Stadt Fürth sich zu solch willkürlichen Maßnahmen hinreisen lässt bleibt einmal mehr beschämend“, kritisiert der Hilfefonds, dass nun auch in Fürth auf das Repressionsmittel Bereichbetretungsverbot zurückgegriffen wird.

Beim Zweitligaspiel zwischen der Spielvereinigung Fürth und dem SSV Jahn Regensburg protestierten Jahn-Fans am Sonntag gegen Polizeiwillkür und führten gemeinsam mit Kleeblatt-Fans eine Spruchbandaktion zum Thema durch, um nochmal auf die umstrittenen Polizeieinsätze beim letzten Gastspiel von Jahn Regensburg in Fürth aufmerksam zu machen (Faszination Fankurve berichtete). Laut Angaben der Fanhilfe aus Fürth, die Kleeblatt-Fans bei Problemen mit Polizei und Justiz unterstützt, sollen beim Heimspiel gegen Regensburg Beamte des bayrischen Innenministeriums ebenso anwesend gewesen sein, wie ein Staatsanwalt. (Faszination Fankurve, 21.08.2019)